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Berlin: Berliner Chronik: 7. Januar 1976

Als im November 1974 mehrere Täter in die Wohnung des Kammergerichtspräsidenten von Drenkmann eindringen und Berlins höchsten Richter bei dem Versuch, ihn zu entführen, erschießen, beginnt für die Polizei über Monate eine Art Ausnahmezustand. Denn wenige Tage vor der Berliner Wahl wird der Spitzenkandidat der CDU, Peter Lorenz, Ende Februar 1975 entführt.

Als im November 1974 mehrere Täter in die Wohnung des Kammergerichtspräsidenten von Drenkmann eindringen und Berlins höchsten Richter bei dem Versuch, ihn zu entführen, erschießen, beginnt für die Polizei über Monate eine Art Ausnahmezustand. Denn wenige Tage vor der Berliner Wahl wird der Spitzenkandidat der CDU, Peter Lorenz, Ende Februar 1975 entführt. Die Täter gehören zu der Anarchistengruppe "Bewegung 2. Juni". Die Ermittlungen gegen diese politisch motivierten Straftäter rücken eine Dienststelle der Berliner Polizei besonders in das Scheinwerferlicht, die das im Grunde genommen gar nicht so gern hat: Die polizeiliche Staatsschutzabteilung. Allein der Name dieser Dienststelle, ihre von anderen Abteilungen abweichende Arbeitsweise, aber auch ihr besonderes Aufgabengebiet riefen in den vergangenen Monaten bei manchen Mißtrauen, Skepsis und Kritik hervor. So ging sogar in den Wochen, als besonders viele Polizeibeamte mit dem Staatsschutz zusammenarbeiten mußten und der völlig anderen Arbeitweise konfrontiert wurden, bei einigen Beamten das Schlagwort von der "Polizei in der Polizei" um.

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