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Blick ins Juwelenzimmer des Grünen Gewölbes. Die mutmaßlichen Helfer sollen den Tatort vor der Tat ausgekundschaftet haben.

© Sebastian Kahnert/dpa

Berliner Remmo-Clan unter Verdacht: Mutmaßliche Helfer des Juwelendiebstahls im Grünen Gewölbe gesucht

Die Staatsanwaltschaft fahndet nach vier Männern, die den Einbruch in Dresden vorbereitet haben sollen. Sie sollen teils in enger Beziehung zu den Tätern stehen.

Nach dem Juwelendiebstahl aus dem Dresdner Grünen Gewölbe suchen die Ermittler per Öffentlichkeitsfahndung nach vier mutmaßlichen Helfern der Täter. Wegen des Einbruchs sitzen bereits vier Männer aus dem Remmo-Clan in Untersuchungshaft. Nun werden vier weitere Männer gesucht. Sie sollen am Tag vor dem Einbruch im November 2019 das Museum besucht und dabei die Räume ausgekundschaftet haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden mit.

Die Behörden veröffentlichten mehrere Aufnahmen aus Überwachungskameras und baten um Hinweise zum Aufenthaltsort der Gesuchten. Es bestehe der „Anfangsverdacht der Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl“.

Die Ermittler gehen davon aus, dass mindestes einer der gesuchten Helfer selbst aus dem berüchtigten Remmo- Clan stammt. Es handle sich „hoch wahrscheinlich“ um einen Verwandten eines der bereits festgenommenen Männer, die den Diebstahl begangen haben sollen, erklärten die Behörden. Die vier mutmaßlichen Helfer besuchten das Grüne Gewölbe als Gruppe und sollen ihr Wissen anschließend weitergegeben haben.

Kameraaufnahmen zeigten demnach, dass sich die mutmaßlichen Helfer während ihres Aufenthalts in dem Museum am 24. November 2019 an dem Fenster aufhielten, durch das die Diebe des wertvollen Schmucks ins Museum gelangt waren. Zudem hielten sich die mutmaßlichen Kundschafter der Clan-Kriminellen an der Vitrine auf, aus der der Schmuck gestohlen wurde.

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Am 25. November 2019 hatten Einbrecher aus dem Grünen Gewölbe in Dresden das Sachsen-Geschmeide gestohlen. Es handelt sich um historischen Juwelenschmuck aus dem 18. Jahrhundert.

Drei der fünf mutmaßlichen Täter sind im November bei einem Großeinsatz der Polizei gefasst worden. 1600 Beamte hatten 18 Wohnungen, Garagen und Betriebsstätten in Berlin durchsucht, die den Remmos zugerechnet werden. Zielfahnder haben den vierten Verdächtigen im Dezember gefasst. Dessen Zwillingsbruder wird weiterhin gesucht, er ist auf der Flucht. Von den gestohlenen historischen Juwelen fehlt bislang jede Spur.

[Update vom 8. Juli 2021: Die vier Gesuchten sind inzwischen alle identifiziert, wir haben das Fahndungsfoto deshalb entfernt. Hier unsere neue Meldung.]

Einer der fünf Verdächtigen im Alter von 21 bis 26 Jahren war bereits im März 2017 am Diebstahl der hundert Kilogramm schweren Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Berliner Bode-Museum beteiligt. Im Februar 2020 war er dafür zu vierheinhalb Jahren Jahr verurteilt worden. Noch während der Prozess in Berlin lief, soll er ins Grüne Gewölbe eingebrochen sein.

Florian Schwabe

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