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Ute Bonde (CDU), Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, aufgenommen während eines Interviews.

© dpa/Soeren Stache

Berliner Verkehrssenatorin blickt nach Nürnberg : „Eine Magnetschwebebahn hat unglaublich viele Vorzüge“

Aus Sicht der neuen Verkehrssenatorin spricht viel für den Einsatz einer Magnetschwebebahn in Berlin. Sie denkt dabei nicht nur an den Transport von Passagieren.

Verkehrssenatorin Ute Bonde kann einer Magnetschwebebahn in Berlin viel abgewinnen. „Eine Magnetschwebebahn hat unglaublich viele Vorzüge“, sagte die CDU-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa. „Sie hat eine eigene Trasse, die kein Straßenland wegnimmt. Sie kann zehn Prozent Steigung, sie fährt ausgesprochen leise und ist auch im Betrieb total vernünftig, weil sie weniger Verschleiß hat.“

Wenn das Planfeststellungsverfahren für eine Strecke durch sei, gehe es dann schnell. „Die Strecke kann mit Solarpanelen versehen werden. Sie sorgt für Verschattung in der Straße. Sie kann begrünt werden, die Schienenführung ist wasserdurchlässig, das Wasser kann verdunsten und bringt einen Kühlungseffekt“, sagte Bonde.

Und sie fahre autonom. Auch unter Gesichtspunkten des zunehmenden Fachkräftemangels sei das ein Vorteil. „Allen Kritikern sage ich: Leute, es gibt eine Probestrecke in Bayern, fahrt mal dahin und fahrt mal mit und dann können wir die Kritik Revue passieren lassen und darüber sprechen, ob sie tatsächlich stimmt“, so die Verkehrssenatorin. „Bayern sagt, sie machen jetzt ein Pilotprojekt in Nürnberg. Das gucken wir uns natürlich an.“

Magnetschwebebahn kann auch Güterverkehr

Für Bonde geht es dabei nicht nur um den Personenverkehr: „Die spezielle Magnetschwebebahn bei Max Bögl ist ein System, das nach meinem Wissen bislang als einziges sowohl Personen- als auch Güterverkehr kann“, sagte sie. „Das ist eine unglaubliche Attraktivität, das könnten wir auch in Berlin nutzen.“

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Notwendig sei eine Machbarkeitsstudie dazu, die untersucht, wo eine Magnetschwebebahn sinnvoll ist. „Wir haben in der Mitte Berlins ein sehr ausgefeiltes und gut funktionierendes S-Bahn- und U-Bahn- und Straßenbahnnetz. Die Verkehrsplaner sagen, es macht deshalb eher in den Außenbezirken Sinn“, erklärte Bonde. „Und es ist ein neues Verkehrssystem. Ich brauche dann eigene Betriebshöfe, wie ich sie auch für U-Bahn und Straßenbahn habe. Auch da muss man gucken, wo das passt.“

Mit der Magnetschwebebahn bis zum Hauptstadtflughafen?

Eine Möglichkeit sei, eine Magnetschwebebahn auch zum Hauptstadtflughafen BER einzusetzen. „Man müsste aber über die Streckenführung nachdenken. Es geht nicht nur um den BER, der Flughafen ist ziemlich gut erschlossen“, so die Senatorin. „Es geht insbesondere um die Gemeinden in Brandenburg. Dort gibt es noch Flächen, wo sich Industrie ansiedeln kann. Aber dann gibt es auch Bevölkerungswachstum und Arbeitnehmer, die dorthin kommen müssen.“

Im vergangenen November hatte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner eine Teststrecke für eine Magnetschwebebahn in Berlin ins Gespräch gebracht, dafür aber viel Kritik bekommen. Sowohl Verkehrsforscher als auch Umweltverbände wie der BUND und der Koalitionspartner SPD lehnten den Vorstoß ab. (dpa)

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