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Wer Energie sparen will, kommt um die Heizungssanierung nicht herum: Eine Erdwärmepumpe garantiert sehr hohe Effizienz, ist jedoch nicht immer umsetzbar. Eine gute Alternative bei der Modernisierung ist dann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe 

© Stiebel Eltron/txn

Heizungsaustausch: Warum die Wärmepumpe für viele keine Option ist

Wärmepumpen sind für Berlins Altbauten erst nach aufwendigen Sanierungen eine Option.

Ein Kommentar von Reinhart Bünger

Sie gelten als das Nonplusultra in der Energiewende: Ab dem Jahr 2024 sollen jährlich 500.000 Wärmepumpen installiert werden. So steht es im Eckpunktepapier der Bundesregierung, die Mitte November in Berlin zum zweiten „Wärmepumpengipfel“ zusammenkam. Die meisten Wohnungs- und Hauseigentümer lässt dieser Vorstoß indes kalt.

Abgesehen von den Fragen, ob die Hardware in ausreichender Zahl beschafft und montiert werden kann, geht es ihnen darum, ob eine Wärmepumpe für die eigene Immobilie die richtige und vor allem eine machbare Lösung ist.

Fast drei Viertel der Haushalte heizen mit Gas, Öl oder Kohle

Die große Mehrheit der Haushalte in Deutschland heizt mit Gas, Öl und Kohle: 71 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Könnten sie sich nicht einfach schnell eine Wärmepumpe einbauen lassen – die alte Heizung einfach abstellen, und die Energieabhängigkeiten gleich mit?

Schnell zeigt sich mit Blick auf die konkrete (An-)Lage: Für mehr oder weniger unsanierte Altbauten kommen Wärmepumpen erst infrage, nachdem Dach und Fassade gedämmt wurden. Im Idealfall werden auch noch großflächige Heizkörper (wie etwa Fußbodenheizungen) montiert und eine Photovoltaikanlage obendrein. Letzteres funktioniert aber nur, wenn die Statik des Dachstuhls die Wärmewende mitträgt. Im Zweifel muss auch der ausgetauscht werden.

Ohne Dämmung arbeitet eine Wärmepumpe unwirtschaftlich

Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld? Wer hat so viel „Pinkepinke“? Eigentümergemeinschaften werden angesichts der finanziellen Herausforderungen blass. Staatliche Zuschüsse fangen nur einen Teil der Aufwendungen auf, wenn überhaupt: Wer etwa Zuschüsse für neue Fenster mit besserem Wärmeschutz beantragen möchte, kann gleich noch eine Dämmung der Fassade mit auf die Rechnung nehmen.

Für Berlins „Mietskasernen“ von anno Tobak sind Wärmepumpen in der Regel keine der Zukunft zugewandte Lösung. Hier werden sich viele Eigentümer für politisch Unkorrektes entscheiden: Sie bauen auf den Bestandsschutz und tauschen ihre alte Gas- oder Ölheizung gegen eine neue. Solange das noch geht.  

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