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Eine Kellnerin eilt mit Essen und Getränken im Restaurant 44 im Swissotel am Kurfürstendamm in Berlin hin und her.

© KAI-UWE HEINRICH, TSP

Mehr Gäste, steigende Preise : Gastgewerbe in Berlin-Brandenburg erholt sich

Viele Hotels und Restaurants in Berlin und Brandenburg registrieren mehr Gäste. Und es gelingt ihnen, gestiegene Kosten an diese weiterzugeben, sagt das Statistikamt. Auch Angestellte profitieren davon.

Urlaub in der Hauptstadtregion ist im vergangenen Jahr erheblich teurer geworden. Die größten Preiszuschläge erlaubten sich Pensionen und Gasthöfe in Brandenburg, mit einem Plus von mehr als 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Berliner Gasthöfe und Pensionen schlugen zwölf Prozent drauf. Bei Hotels und Ferienwohnungen lag der Anstieg im einstelligen Bereich. Das teilte das Statistikamt der zwei Bundesländer mit.

Damit lag die Preisentwicklung im Gastgewerbe deutlich über der allgemeinen, bundesweiten Inflationsrate von 5,9 Prozent. Richtig teuer kam ein Urlaub Familien mit Kindern zu stehen: In Berlin kostete der Eisbecher fast elf Prozent mehr als 2022, in Brandenburg knapp zehn Prozent.

Trotzdem kamen mehr Tourist:innen in die Region. 12,1 Millionen Gäste verbrachten 2023 insgesamt 29,6 Millionen Nächte in der Hauptstadt. Ein Plus von 15,9 Prozent, obgleich die Zahl der Übernachtungen unter der von 2019 lag. Damals waren 14 Millionen Gäste nach Berlin gekommen.

12,1
Millionen Gäste übernachteten 2023 in den Hotels und Hostels der Hauptstadt.

Brandenburg hingegen konnte die Folgen der Pandemie für die Hotellerie abschütteln und einen neuen Übernachtungsrekord verbuchen. 5,2 Millionen Gäste kamen 2023 in das Bundesland und übernachteten insgesamt 14,2 Millionen Mal. Beliebtestes Reiseziel war laut Statistikamt der Spreewald.

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Was kommt bei den Arbeitern an?

Die höheren Preise, die Urlauber:innen zahlen mussten, gaben die Arbeitgeber zum Teil auch an ihre Angestellten weiter. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Stundenlöhne in den Tourismusberufen in Berlin um 1,45 Euro und in Brandenburg um 1,51 Euro.

In Restaurants, Cafés und im Gastgewerbe lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst ohne Trinkgelder bei 16,07 Euro in Berlin und in Brandenburg bei 14,24 Euro. Im Schnitt arbeiteten die Angestellten in der Hauptstadt mit 26,6 Stunden pro Woche zwei Stunden weniger als ihre Kolleg:innen im Nachbarbundesland.

In Hotels verdienten die Beschäftigten in Berlin durchschnittlich 15 Euro brutto pro Stunde und in Brandenburg 12,94 Euro. Die große Differenz hängt dem Statistikamt zufolge auch damit zusammen, dass Hilfskräfte in Brandenburg verdienstmäßig deutlich schlechtergestellt waren als ihre Kolleg:innen in der Hauptstadt.

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In der Berufsgruppe Tourismus und Sport lag der Stundenlohn in Berlin bei 16,40 Euro und in Brandenburg bei 15 Euro. Unter diese Gruppe fallen Berufe wie Animateur:innen und Gästebetreuer:innen.

Barkeeper:innen wurden 2023 im Flächenland mit Abstand am schlechtesten entlohnt. Im Schnitt bekamen sie 12,49 Euro pro Stunde und damit nicht einmal einen Euro mehr als der gesetzliche Mindestlohn, der bis 2024 zwölf Euro betragen hatte. In Berlin bezahlten Schankbetriebe ihren Barmännern und -frauen immerhin 14,38 Euro pro Stunde.

Wo Frauen mehr als Männer verdienen

Bemerkenswert ist, dass Frauen, die vergangenes Jahr im brandenburgischen Gastgewerbe arbeiteten, pro Stunde fast 40 Cent mehr verdienten als ihre Kollegen. In Berlin fiel der Gender Pay Gap, der Verdienstunterschiede zwischen den Geschlechtern beschreibt, traditionell zugunsten der Männer aus. Je nach Schätzung beträgt dieser in der Gastronomie und im Gastgewerbe bundesweit zwischen zwei und 13 Prozent.

Ob Arbeitgeber in der Mark feministischer eingestellt sind als in Berlin, geht aus den Zahlen freilich nicht hervor. Eine Erklärung könnte sein, dass in diesen Berufen eher junge Menschen arbeiten. Bis zum 30. Lebensjahr ist das Lohnwachstum von Frauen und Männer weitgehend gleich groß. Durch seine DDR-Vergangenheit hat Brandenburg zudem einen kleineren Gender Pay Gap.

Tourismus in Berlin und Brandenburg 2023

© Statistik Berlin Brandenburg I Stand: Juni 2024 I Tsp/Böttcher

Vielleicht arbeiteten Frauen auch seltener als Barkeeper:innen, die in Brandenburg 2023 zu den absoluten Niedriglöhner:innen zählten, wie die Statistik zeigt.

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