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Die Immobilienpreise steigen seit Jahren stetig.

© Getty Images/Busà Photography

Umfrage zu Immobilien in Berlin: Neubau wird unerschwinglich

Aus einer Umfrage der Berliner Sparkasse geht hervor, dass viele Berliner Mietern gern Wohneigentum kaufen würden, doch nur drei Prozent planen diesen Schritt konkret.

In den letzten zehn Jahren haben sich die inserierten Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen deutschlandweit verdoppelt. Bezahlbarer Wohnraum zur Miete ist zudem knapp. Das macht vor allem den jüngeren Berliner:innen zu schaffen. Nur drei Prozent planen in diesem Jahr eine Immobilie zu erwerben, fand die Berliner Sparkasse in einer repräsentative Umfrage rund ums Wohnen in der Hauptstadt heraus. Die Antworten wurden im Februar vom Umfrageinstitut info GmbH erhoben.

Nur ein geringer Teil der rund 1000 Befragten (14 Prozent) wohnt bereits in den eigenen vier Wänden. Kaufen statt mieten kommt nur noch für wenige infrage: Lediglich zwei von zehn Berlinerinnen und Berlinern planen für dieses Jahr oder zu einem späteren Zeitpunkt den Erwerb einer Immobilie. 42 Prozent begründen das damit, es sich finanziell nicht leisten zu können. Nur 19 Prozent wohnen gerne zur Miete.

Immer mehr Menschen konkurrieren um die verbliebenen Mietwohnungen – und das lässt auch die Mieten steigen.

Florian Seyfert, Volkswirt bei der Berliner Sparkasse

Diese steigen bundesweit an, ermittelte das private Analyse- und Beratungsinstitut Empirca (Berlin), das bundesweit Immobiliendaten auswertet. Im Jahresvergleich der ersten Quartale sind die inserierten Mietpreise deutschlandweit um 5,8 Prozent gestiegen.

Jeder Dritte verfolgt die Entwicklung mit Sorge

„Immer mehr Menschen konkurrieren um die verbliebenen Mietwohnungen – und das lässt auch die Mieten steigen“, sagt Florian Seyfert, Volkswirt bei der Berliner Sparkasse. Etwas mehr als ein Viertel der Befragten ist laut Umfrage von der schwierigen Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt betroffen und verfolgt die Entwicklung mit Sorgen (27 Prozent).

Als Ausweg sehen die Befragten mehrheitlich den Neubau von Wohnungen in Berlins Randlagen aus; 32 Prozent können sich aber auch neue Wohnungen innerhalb des S-Bahn-Rings vorstellen. Den Dachausbau befürworten mehr als fünfzig Prozent, ähnlich viele befürworten das Schließen von Lücken. Den Bau von Hochhäusern wollen fast fünfzig Prozent.

Berlins Einwohnerzahl wächst um 40.000 jährlich

Wie groß die aktuellen Defizite sind, zeigt Seyferts Blick auf die Zahlen: „Berlins Einwohnerzahl wächst jedes Jahr um fast 40.000 Menschen, zuletzt sogar besonders kräftig um 76.000. Gebaut werden aber nur etwa 16.000 Wohnungen pro Jahr. Wir brauchen daher zügig wieder mehr Baugenehmigungen, damit neuer Wohnraum, vor allem bezahlbarer, entsteht.“ Allerdings sind Baugenehmigungen noch nicht mit Neubauten gleichzusetzen. Der aktuelle Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin (IBB) zeigte für das Jahr 2022 einen Bauüberhang in Höhe von rund 65.800 Einheiten.

Immer stärker wird von Wohnungssuchenden das Umland in den Blick genommen. Für die Entstehung von neuem Wohnraum im Land Brandenburg plädieren die Bewohner:innen in den Randbezirken in diesem Jahr doppelt so häufig wie die Bewohner:innen in den Innenstadtbezirken (17 Prozent gegenüber 8 Prozent).

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