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Akt der Höflichkeit: Wer sich an die geltenden Regeln hält und eine Maske aufsetzt, schützt auch andere.

© Getty Images/iStockphoto

„Bitte tragen Sie eine FFP2-Maske...“: Zahlreiche Fahrgäste der Berliner Verkehrsbetriebe ignorieren die Maskenpflicht

Je heftiger die Covid-Zahlen ansteigen, desto mehr Maskenverweigerer sind in Bus und Bahn unterwegs. Unsere Autorin sieht hier einen Mangel an Nächstenliebe.

Eine Glosse von Elisabeth Binder

| Update:

Wer derzeit in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, findet reichlich Ablenkung von seinem Smartphone. Es gibt einfach zu viele Passagiere, die dazu einladen, über die Abgründe der menschlichen Natur nachzudenken.

Das beginnt schon bei der Sitzplatzsuche, die zum reinsten Masken-Puzzle ausarten kann. Findet man ein Umfeld von, sagen wir, zwei Vierersitzgruppen, in dem sich alle Reisenden an die geltenden Regeln halten, die immer und immer wieder auf Deutsch und Englisch über die Lautsprecher zu hören sind? „Bitte tragen Sie eine FFP2-Maske…“

Nein, einer oder zwei sind immer dazwischen, die sich an geltende Regeln nicht halten und die Ansagen gelangweilt ignorieren. Und es werden immer mehr. Anfangs waren es dem Anschein nach vor allem zornige weiße alte Männer und viele junge Männer jeglicher Herkunft.

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Verächtlicher Gesichtsausdruck

Mehr und mehr mischten sich aber auch Frauen und Mädchen unter die Maskenverweigerer, auch solche, deren schicke Kleidung eigentlich auf einen souveränen Geschmack schließen lassen würde, der aber offenbar nicht immer mit einer entsprechenden Persönlichkeit einhergeht.

Besonders abends und am Wochenende nehmen die Maskenverweigerer aller Altersklassen und Geschlechter inzwischen fast überhand. Je heftiger die Covid-Fallzahlen wieder steigen, desto mehr scheinen es zu werden.

Vielen gemeinsam ist so ein trotziger bis verächtlicher Gesichtsausdruck. Die meisten wissen wohl, dass sie etwas Falsches tun und tun es trotzdem. Der Gesichtsausdruck lässt immerhin auf einen leichten Anflug schlechten Gewissens hoffen. Aber warum benehmen sich diese Menschen dann so dermaßen daneben? Wenn es allein darum ginge, die Selbstgefährdung in Kauf zu nehmen, wäre das noch hinnehmbar.

Aus Asien weiß man, dass es eine Geste der Höflichkeit ist, eine Maske freiwillig zu tragen, um andere nicht zu gefährden. Von solchen Höhenflügen der Zivilisation und Nächstenliebe sind wir hierzulande leider weit entfernt. Man sieht nur Ignoranz in den Gesichtern der Schnurzpiepegal-Verweigerer, die sich offensichtlich nicht vorstellen können, dass Regeln für alle gelten, egal, ob man sie gut findet oder nicht.

Die feinsten Gesichtszüge entdeckt man bei den Maskenlosen nicht. Die sind wohl verborgen unter den vorgeschriebenen FFP2-Masken, so wie die überdurchschnittliche Intelligenz in den Köpfen ihrer Träger.

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