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Justitia am Kriminalgericht, Turmstraße, Berlin-Moabit.

© IMAGO/Schöning

Prozess beginnt in Berlin: Ex-Profi-Kicker soll Bruder der Partnerin mit Küchenmesser getötet haben

Wegen einer tödlichen Messerattacke steht ein 46-jähriger Ex-Fußballer aus Serbien seit Montag in Berlin vor Gericht. Sein Geständnis fiel kurz aus.

Der Bruder begleitete seine Schwester. Der 53-Jährige wollte den Partner der 48-Jährigen zur Rede stellen. Weil Dragisa P. die Hand gegen seine Lebensgefährtin erhoben hatte und weil er „allgemein wenig freundlich“ mit der Frau umgegangen sei. Dragisa P. aber zog laut Anklage im Streit ein Messer. Wegen Totschlags steht der 46-Jährige seit Montag vor dem Landgericht.

In einem Sportanzug und mit rundem Rücken saß P. auf der Anklagebank. Er war kurz nach der Tat am 25. August in Wittenau festgenommen worden, befindet sich seitdem in Haft. Der Verteidiger erklärte nun für P.: „Er hat einen Messerstich ausgeführt.“ Sein Mandant bitte um Entschuldigung. Mehr wollte P. nicht mitteilen.

Er hat einen Messerstich ausgeführt.

Der Anwalt am ersten Prozesstag

In seiner serbischen Heimat soll er als Profi-Fußballer recht gut verdient haben. Mit der Scheidung von seiner ersten Frau 2015 habe sein Abstieg begonnen. P. habe sich zum Trost dem Alkohol zugewandt, hieß es am Rande der Verhandlung. Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere habe er sich mit Aushilfsjobs über Wasser gehalten – auch als Erntehelfer in Frankreich.

Zunehmend kam es zu Konflikten in der Beziehung

Über das Internet lernte er eine in Berlin lebende Frau kennen. Seit 2020 seien sie ein Paar gewesen. Es habe harmonisch begonnen, P. habe in der Wohnung der Frau gelebt. Sie soll als Reinigungskraft das Geld verdient haben. Doch zunehmend sei es zu Konflikten in der Beziehung gekommen. Der Ex-Fußballer habe viel Alkohol konsumiert, sei beleidigend und fordernd geworden.

Am Tattag war die Frau nach der Arbeit zu ihrem Bruder gefahren. Doch auch ihr Partner sei dort aufgetaucht und habe sie mit der flachen Hand auf den Mund geschlagen. Zwei Stunden später machten sich laut Anklage Zoran R. und seine Schwester auf den Weg zu ihrer Wohnung.

Im Hinterhof kam es zum Streit. P. soll R. geschubst haben. Der 53-Jährige, der nach einem Unfall in seiner Bewegung eingeschränkt war, ging laut Anklage zu Boden. P. soll ein Küchenmesser gezogen, es Zoran R. in den Brustkorb gerammt haben. Der 53-Jährige starb wenige Stunden später in einem Krankenhaus. Fortsetzung: Donnerstag.

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