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ARCHIV - 09.09.2022, Berlin: Jasna Fritzi Bauer (l) und Katharina Zorn kommen zur Verleihung des Deutschen Schauspielpreises 2022. (zu dpa: «Jasna Fritzi Bauer stellt Partnerin und Tochter vor») Foto: Monika Skolimowska/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Monika Skolimowska

„Ich bin bi. Fertig.“: Berliner Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer macht langjährige Beziehung öffentlich

Ein Zeichen für queere Familien: Die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer stellt in der „Vogue“ erstmals ihre langjährige Partnerin vor.

Vielen Menschen dürfte die Berliner Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer als TV-Kommissarin Liv Moormann im Bremer „Tatort“ bekannt sein, über ihr Privatleben wusste die Welt bisher aber wenig. Das sollte sich jetzt ändern, teilweise zumindest. Erstmals hat sie ihre Partnerin und die gemeinsame Tochter vorgestellt. Nicht irgendwie oder nebenbei mit einem Instagram-Post, sondern mit einem ausführlichen Interview plus Fotostrecke im Modemagazin „Vogue“.

Seit bereits fünf Jahren sei Bauer mit der Künstlerin Katharina Zorn liiert. Lange hätten die beiden damit gehadert, ob sie ihre Beziehung öffentlich machen sollen, denn es sei ihnen bewusst gewesen, dass es auch negative Reaktionen geben könnte, erzählt Zorn in dem gemeinsamen Interview. Sie seien aber zu dem Schluss gekommen, „dass es jetzt an der Zeit ist, dass wir nach vorn gehen und ein Zeichen setzen. Wir sehen diesen Rechtsruck in der Gesellschaft, diese aufgeheizte Stimmung“, sagt Bauer.

Die eine und die andere Mama

Tochter Zoe, die Zorn als Baby mit in die Beziehung gebracht habe, habe im Kindergarten oft gehört, dass sie doch „nur eine ‚richtige‘ Mama“ haben könne. Zoe habe sie und Bauer jedoch von Anfang an „die eine Mama“ und „die andere Mama“ genannt. „Oder auch ‚die große Mama‘ und ‚die kleine Mama‘.“ Sie und Bauer seien „zu einhundert Prozent gleichberechtigte Mütter“.

Laut Bauer sei es eine große Herausforderung für sie beide sei gewesen, dass sie selber niemanden gesehen hätten, der „jung, queer und Eltern“ sei. Ihrer Ansicht nach sollte man sich „gerade in der heutigen Zeit“ öffnen. Zwei Frauen und ein Kind seien für einen bestimmten Teil der Gesellschaft immer noch ungewöhnlich und obwohl sie das Wort „Vorbild“ als etwas zu groß empfinde, akzeptiere sie es: „Vielleicht ist das jetzt eben unsere Rolle.“

Auf die Frage, was das Coming-out für ihre schauspielerische Karriere bedeute, antwortete Bauer, sie habe da „keine Bedenken, ich bin mir meiner Sache sehr sicher und in den letzten Jahren viel selbstbewusster geworden“. Ein großer Teil ihres Selbstvertrauens komme „aus der Beziehung zu Katharina und aus unserer Familie“. Über ihre Sexualität sagte sie: „Ich bin bi. Fertig.“ (mit dpa).

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