Illegales Glücksspiel: Prozess wegen 480.000-Euro-Geldstrafe für YouTuber Ron Bielecki beginnt

Gegen den bekannten YouTuber Ron Bielecki ist wegen illegalen Glücksspiels eine Geldstrafe in Höhe von 480.000 Euro verhängt worden. Das Amtsgericht Tiergarten erließ im Februar einen entsprechenden Strafbefehl gegen den Influencer, wie die Staatsanwaltschaft damals mitteilte. Über den Widerspruch des YouTubers wird am Donnerstag verhandelt.

Der 25-Jährige soll von Oktober 2021 bis Mai 2022 in 51 Fällen „an verbotenen Glücksspielen bei Internet-Casinos teilgenommen“ und 37 Mal auf seinen Kanälen dafür geworben haben. Ron Bielecki hat auf YouTube mehr als 500.000 Abonnent:innen, auf Instagram folgen ihm über 600.000 Menschen.

Der 25-Jährige verdient sein Geld unter anderem durch Werbung für Unternehmen, die er auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Neben Online-Casinos warb er etwa auch schon für Alkoholgetränke und Kondome. 2022 war er Markenbotschafter der Erotikmesse Venus in Berlin.

Auf der Streamingplattform Twitch filmt Bielecki sich, während er an Online-Glücksspielen teilnimmt. Darunter sollen auch verbotene Glücksspiele fallen. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt Bielecki auf die strafbaren Handlungen aufmerksam gemacht haben. Der Influencer habe trotz dieser Warnung weiter an illegalen Online-Glücksspielen teilgenommen und für diese geworben.

Eine Gerichtssprecherin hatte im Februar bestätigt, dass es um den „Tatvorwurf des unerlaubten Glücksspiels“ bei „Online-Casinos von mindestens einem Anbieter“ geht. Genauere Angaben zu den Casinos seien nicht möglich. Gegen den YouTuber liege ein weiterer Strafbefehl wegen Beleidigung vor, bestätigte die Sprecherin. Der Beschuldigte habe gegen beide Strafbefehle Einspruch eingelegt.

Das Amtsgericht Tiergarten legte die Geldstrafe auf 120 Tagessätze fest. Es ging dabei von einer Höhe eines Tagessatzes von 4000 Euro aus, was etwa Bieleckis Einkommen pro Tag entspricht. Grundlage dafür waren demnach eigene Äußerungen des YouTubers über sein Einkommen. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig. (Tsp mit dpa)