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DDR-Vergangenheit: Knabe will Härte gegen Stasi-Vereinigungen

Der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat ein schärferes Vorgehen gegen Vereinigungen ehemaliger Stasi-Mitarbeiter gefordert.

Berlin - "Es reicht nicht aus, an Gedenktagen einen Kranz niederzulegen und einige salbungsvolle Worte zu sprechen", kritisiert der Historiker in seinem neuen Buch "Die Täter sind unter uns. Über das Schönreden der SED-Diktatur". Nach den Worten des Gedenkstättenleiters müssen alle rechtlichen Möglichkeiten genutzt werden, um gegen den zunehmenden Geschichtsrevisionismus ehemaliger Stasi- und SED-Funktionäre vorzugehen. Knabe verlangt in seinem Buch unter anderem, dass den Verbänden "Initiativgemeinschaft zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehöriger bewaffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR" (ISOR) und der "Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung" (GRH) unverzüglich die Gemeinnützigkeit aberkannt wird.

Der Historiker bemängelt auch, dass die Stasi-Vereinigungen nicht vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Die Expertise, welche die Berliner Verfassungsschützer dazu vorgelegt hätten, sei so schlecht gewesen, dass nicht einmal der Name von Ex-Stasi-Chef Wolfgang Schwanitz richtig geschrieben worden sei, bemängelt Knabe in seinem Buch. Den Bundestag fordert er auf, die Symbole der kommunistischen Diktatur genauso zu verbieten wie die der nationalsozialistischen. In anderen europäischen Staaten sei dies unlängst geschehen. (tso/ddp)

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