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Das Einkaufszentrum Alexa am Alexanderplatz.

© Thilo Rückeis TSP

Update

Pro-Palästina-Protest in Berlin: Aktivisten rufen vor Mediamarkt im „Alexa“ zu Boykott gegen Israel und Siemens auf

Etwa 60 Demonstranten haben im Einkaufszentrum „Alexa“ israelfeindliche Parolen skandiert. Ein Elektronikgeschäft schloss zwischenzeitlich. Ein Ziel des Protests: die Firma Siemens.

Vor dem Eingang zum Mediamarkt im Berliner Einkaufszentrum „Alexa“ haben am Samstagnachmittag etwa 60 Demonstranten propalästinensische und israelfeindliche Parolen skandiert. Das Elektronikgeschäft sah sich zwischenzeitlich dazu gezwungen, sicherheitshalber die Rollläden zum Laden herunterzulassen.

Die Berliner Polizei teilte am Sonntag mit, dass elf Personen wegen verfassungsfeindlicher Sprechchöre sowie mutmaßlich wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, der versuchten Gefangenenbefreiung sowie Beleidigung zwischenzeitlich festgenommen wurden. Gegen 14 Uhr waren Polizeikräfte ins Einkaufszentrum alarmiert worden.

Wie Videos eines „Bild“-Reporters bei X zu entnehmen ist, riefen die Demonstranten etwa „Free, free Palestine“ oder „Viva, Viva, Intifada“. Zudem wurden Deutschland, Israel und die USA abwechselnd mit dem Schimpfwort „Fuck you“ geschmäht. Auf Schildern waren Boykottaufrufe gegen Israel und Siemens zu lesen.

Einige Waren des Technologiekonzerns sind bei Mediamarkt erhältlich. „Siemens supports Genocide“ (zu deutsch: „Siemens unterstützt den Genozid“) war auf einem Banner zu lesen, das Demonstranten entrollt hatten. Daneben stand ein Modell einer Waschmaschine mit weißen, in rote Farbe getauchten Laken, als wären diese blutverschmiert.

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Auf einem Monitor hatten Demonstranten einen Boykottaufruf gegen Siemens angebracht. Darin warfen sie dem Unternehmen vor, während der Nazi-Zeit Zwangsarbeiter beschäftigt zu haben, heute an israelischen Eisenbahnprojekten wie einer Zugstrecke durch das Westjordanland beteiligt zu sein, Israel mit Sicherheitstechnologie für Gefängnisse auszustatten und auch Diktaturen wie den Iran beliefert zu haben.

„Strafbare Inhalte der Parolen wurden dokumentiert und werden verfolgt“, teilte die Polizei mit. Weil sie Aufforderungen der „Alexa“-Leitung, das Gebäude zu verlassen, nicht nachgekommen seien, hätten Polizisten die Demonstranten nach draußen geleitet.

Auf den Videos ist auch zu sehen, wie Demonstranten versuchten, Fotografen daran zu hindern, den von ihnen selbst in die Öffentlichkeit getragenen Protest zu fotografieren oder zu filmen. Teils geschah das durch das Hochhalten von Tüchern und Schirmen, vereinzelt wurden Beobachter auch direkt angegangen. Wie die Mediengewerkschaft DJU mitteilte, soll ein Teilnehmer einem Journalisten ins Gesicht gespuckt haben. Laut Berliner Polizei wurde die Versammlung um 15.45 Uhr beendet.

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