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Vor einem Eingang des KaDeWe ist vor Ladenöffnung ein Gitter. (Symbolbild)

© dpa/Christophe Gateau

Rund drei statt 18 Millionen Euro: KaDeWe-Pleite kostet Berlin weniger als befürchtet

Wegen der Insolvenz der KaDeWe-Gruppe drohten Berlin Millionenkosten. Nun ist klar, das Land muss deutlich weniger an die Gläubiger der Gruppe zahlen als zunächst befürchtet.

Die Insolvenz der KaDeWe-Gruppe wird das Land Berlin weniger kosten als ursprünglich befürchtet. Aus einem vertraulichen Schreiben der Senatsfinanzverwaltung, das dem Tagesspiegel vorliegt, geht hervor, dass Berlin statt der möglichen 18 Millionen Euro voraussichtlich maximal 3,3 Millionen Euro an die Gläubiger der Unternehmensgruppe zahlen muss. Zuerst hatte der RBB berichtet.

Berlin beteiligte sich im Jahr 2020 gemeinsam mit dem Bund und den Ländern Hamburg und Bayern an einer Bürgschaft für einen 90-Millionen-Euro-Kredit im Rahmen der Corona-Hilfsmaßnahmen für die KaDeWe-Gruppe. Zu dieser gehört neben dem gleichnamigen Kaufhaus in der Berliner City West, das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München.

Neben dem Bund als größtem Bürgen mit einem Anteil von 45 Prozent ging vor allem Berlin mit 33 Prozent – also 29,6 Millionen Euro – ins Risiko. Dabei hatten Wirtschaftsprüfer schon vor der Entscheidung für die Bürgschaft eindringlich gewarnt, dass die KaDeWe-Gruppe „den Nachweis eines profitablen Geschäftsmodells bisher schuldig geblieben“ sei.

Als die Signa-Gruppe des Immobilienunternehmers René Benko Anfang des Jahres pleiteging, beliefen sich die verbürgten Kredite noch auf eine Höhe von 55 Millionen Euro, was Berlin entsprechend mit 18 Millionen Euro belastet hätte.

Allerdings zeigte sich die Finanzverwaltung schon damals gelassen: „Im Rahmen einer Ausfallbürgschaft kann der Bürge generell erst nach Verwertung der bestehenden Sicherheit in Anspruch genommen werden. Aus einer Insolvenz ergibt sich daher noch keine Inanspruchnahme der Bürgschaft“, sagte ein Sprecher im Februar.

In dem aktuellen Schreiben der Senatsfinanzverwaltung heißt es nun: „Aufgrund einer insgesamt erfreulich verlaufenden Verwertung der zugunsten des verbürgten Kredites bestellten Sicherheiten wird sich der Ausfall voraussichtlich auf einen mittleren bis oberen einstelligen Millionenbetrag belaufen. Der Anteil Berlins daran beträgt 32,9%.“

Um welche Sicherheit es konkret geht, führt die Verwaltung nicht aus. Sie stellt lediglich klar, dass „keine Grundstücke als Sicherheit vereinbart wurden“.

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