zum Hauptinhalt
Älteres Paar mit Handy: ein Like für die Liebe.

© Getty Images/vorDa (Symbolfoto)

Tagesspiegel Plus

Christiane und Wolfram haben sich noch nie getroffen: Ich habe mich in dich verliebt, schreibt er auf Twitter

Sie wohnen 600 Kilometer voneinander entfernt, doch am Bildschirm fühlen sie sich ganz nah. Bis zu einem Treffen dauert es lange, danach geht alles schnell. Ein Unfall zerreißt ihr neues Glück.

Endlich Sonntag. Keine Gedanken an die Arbeit, an manche Demütigung dort. Keine Erledigungen, mit denen man gegen die Einsamkeit angeht, die einen als Single zuweilen ereilt. Keine Verpflichtungen mehr für den erwachsenen Sohn, obwohl die Zeiten mit ihm zu Hause erfüllte waren.

Christiane setzt sich im Schlafanzug auf die Couch, schaut kurz auf ihr Handy: Was macht die Welt da draußen? Auch nichts Besonderes. „Heute ist ein guter Tag, um im Schlafanzug zu bleiben“, schreibt sie auf Twitter, dem Kurznachrichtendienst der Zerstreuung. Und ja, es wird ein sehr guter Tag dafür.

Christiane und Wolfram sitzen in ihrer gemeinsamen Küche im Berliner Nordwesten und müssen lächeln, als sie von ihrem ersten Kontakt erzählen. „Der Sofa-Tweet war unsere Initialzündung“, sagt Christiane.

Wie zwei Menschen zueinanderfinden, die allein nicht gänzlich glücklich sind, aber auch nicht gänzlich unzufrieden, bleibt ein Mysterium. „Wir haben nichts voneinander erwartet“, erzählt Wolfram. „Weder er noch ich hatten das geringste Interesse“, sagt Christiane. Vielleicht klappt eine Liebe gerade dann, wenn sie unerwartet ist.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true