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Claus Grewenig

© Markus Altmann

Zu meinem ÄRGER: Datenwirrwarr bei Corona

Dies erschwert die Berichterstattung und die so wichtige Einordnung: Die Medienwoche im Blick von Claus Grewenig.

Claus Grewenig ist Vaunet-Vorstand Fernsehen und Multimedia sowie Bereichsleiter Medienpolitik bei RTL Deutschland

Herr Grewenig, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Über Schlagzeilen wie diesen Donnerstag: „RKI korrigiert Zahlen“ – und damit die neuerliche Erkenntnis, dass es auch nach fast zwei Jahren Pandemie offensichtlich nicht durchgehend gelingt, Daten zur aktuellen Corona-Entwicklung verlässlich digital zu erfassen und übermitteln. Dies erschwert die Berichterstattung und die so wichtige Einordnung in den Medien, die zum Teil auf eigene Analysen zurückgreifen. Den (behördlichen) Daten kommt zwar nicht die einzige, aber eine zentrale Rolle in der Bewertung der aktuellen Lage und der anzuwendenden Maßnahmen zu. Daher wäre es wünschenswert, hier schnell Abhilfe zu schaffen und die Digitalisierung nachhaltig voranzubringen.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Klar! Die mediale Reflexion, dass sowohl der Koalitionsvertrag im Bund als auch der in Berlin freie, unabhängige und vielfältige Medien als unverzichtbare Säule der demokratischen Grundordnung und Garant für die persönliche Meinungsbildung ansehen. Gerade in unsicheren Zeiten haben sich öffentlich-rechtliche und private Medien als Quelle verlässlicher Information und Orientierung erwiesen. In Berlin wird Rot-Grün-Rot auch auf die Finanzierungsmöglichkeiten für Medien schauen und trifft klare Aussagen für eine Reduzierung der Werbeumfangs im RBB-Hörfunk. Ein wichtiges Signal für private Medien, denn diese müssen sich am Werbemarkt finanzieren, um diese Erlöse in Inhalte zu investieren.

Was empfehlen Sie aus dem Internet?
Als Fan britischer Musik „nme.com“ für die neuesten Infos oder die „BBC Introducing Playlist“ für spannende Newcomer. Für winterliche Spaziergänge den perspektivreichen aktuellen Podcast „Glauben“ mit Ferdinand von Schirach oder Boris Herrmann über sein Labor an Bord, das beim Segeln den CO2-Gehalt des Wassers misst, im n-tv „Klima-Labor“-Podcast, jeweils bei Audio Now.O NOW.

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