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Heinrich XIII. Prinz Reuß, Hauptangeklagter im Prozess gegen eine mutmaßliche „Reichsbürger“-Gruppe sitzt zwischen seinen Verteidigern auf der Anklagebank in Frankfurt/Main.

© dpa/Boris Roessler

Frankfurter „Reichsbürger“-Prozess: Emotionale erste Aussage von Heinrich XIII. Prinz Reuß

Heinrich XIII. Prinz Reuß sagt im Frankfurter Oberlandesgericht aus. Er schildert seine Familiengeschichte – Tränen inklusive.

Im Frankfurter Terrorprozess um mutmaßliche „Reichsbürger“ hat der angeklagte Heinrich XIII. Prinz Reuß erstmals ausgesagt. Der mutmaßliche Rädelsführer der Gruppe distanzierte sich von der Anklage. „Natürlich lehne ich Gewalt ab, aber die Anklage versucht mir das Gegenteil zu unterstellen“, sagte der 72-Jährige am Freitag vor dem Oberlandesgericht.

In seiner rund zwei Stunden dauernden Schilderung gab er vor allem Einblick in seine persönlichen Verhältnisse und seinen Werdegang. Seine Eltern flüchteten demnach während des Zweiten Weltkriegs aus Thüringen nach Hessen. Reuß wurde 1951 in Büdingen geboren – als fünftes von sechs Geschwistern.

Immer wieder musste Reuß seine Einlassung unterbrechen. Er wirkte sichtlich angefasst, mehrmals brach ihm die Stimme weg, und er wischte sich Tränen aus dem Gesicht. Er habe keine Erklärung für seinen Zustand, erklärte Reuß mehrfach und entschuldigte sich.

Bereits vor Beginn der Verhandlung wurde er emotional: Er begrüßte seine Tochter an der Glasscheibe zwischen Zuschauerraum und Verhandlungssaal.

Den neun angeklagten Männern und Frauen wird die Mitgliedschaft in beziehungsweise Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zur Last gelegt. Sie sollen einen Umsturz geplant und auch Tote in Kauf genommen haben. Bis zum Urteil gilt die Unschuldsvermutung. (dpa)

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