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Die knallpinken Frauen-Urinale von LaPee beim Kopenhagener Halbmarathon im Oktober 2019.

© Olivia Rohde

„Man hat alles im Blick“: Massenevent „Kieler Woche“ testet erstmals Frauen-Urinale ohne Tür oder Schloss

Auf der „Kieler Woche“ können Besucherinnen künftig urinieren und gleichzeitig vorbeigehende Menschen im Blick behalten. Neue knallpinke Urinale sollen die WC-Warteschlangen verkürzen.

Auf dem größten Segelevent der Welt „Kieler Woche“ sollen in diesem Jahr erstmalig knallpinke Frauen-Urinale des dänischen Unternehmens „LaPee“ zum Einsatz kommen. Das berichtete der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Mittwoch.

Demnach sollen die Urinale mit den halbhohen Wänden und ohne Eingangstüren das WC-Angebot für Besucherinnen des Massenevents ergänzen. Acht Urinale sollen der Zeitung „Kieler Nachrichten“ zufolge auf der Großveranstaltung zum Einsatz kommen, die allein im letzten Jahr 3,8 Millionen Gäste aus aller Welt anzog.

Wie funktionieren die Frauen-Urinale?

Die pinkfarbenen Urinale von „LaPee“ sehen aus wie drei miteinander verbundene Regentonnen. Die Wände sind nur halbhoch und es gibt keine Decke. Benutzerinnen gelangen über eine kleine Treppe zu einer Öffnung im Boden, über die sie sich hocken können.

Man hat alles im Blick, aber niemand kann sehen, wie du Pipi machst.

Gina Périer, „LaPee“

Die dänischen Toiletten kommen dem Hersteller zufolge ohne Wasser oder Strom aus – daher fehlen auch eine Spülung oder ein Waschbecken. In einem großen Hohlraum unter dem Urinal finden „LaPee“ zufolge 1100 Liter Flüssigkeit Platz. Für Menstruationsprodukte sollen gesonderte Hygienebeutel bereitliegen.

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Der Hersteller wirbt damit, dass der Toilettengang bei den pinken Urinalen nur noch rund 30 Sekunden anstatt 3 Minuten dauern soll. Durch diese Zeitersparnis will „LaPee“ lange Warteschlangen vor den Toiletten drastisch reduzieren.

Wie sicher sind die Frauen-Urinale ohne Tür?

Durch die hockende Position sollen Benutzerinnen in dem Urinal vor den Blicken Anderer ausreichend geschützt sein, versprechen die Hersteller.

Die Frauen-Urinale von „LaPee“ kamen bereits auf dem Roskilde-Festival zum Einsatz.

© Sonia Ziegler

Bei dem Urinal ohne Tür oder Schloss sei die „Privatsphäre durch die Form selbst gegeben“, versichert die Architektin von „LaPee“ Gina Périer, der „Bild“ zufolge.

„Man steigt Treppenstufen hinauf, sodass eine erhöhte Sitzposition eingenommen werden kann. Damit hat man nicht mehr das Gefühl der Verwundbarkeit, wenn man am Boden in die Hocke geht. Man hat alles im Blick, aber niemand kann sehen, wie du Pipi machst“, so Périer.

Dem NDR zufolge sollen die neuen Toiletten auf der „Kieler Woche“ außerdem durch Bauzäune zusätzlich abgeschirmt werden.

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