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Alexej Moskaljow nach der Festnahme.

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Update

Tochter malte Antikriegsbild: Vater der 13-jährigen Mascha nach Russland ausgeliefert

Wegen einer Kinderzeichnung geriet der alleinerziehende Vater ins Visier der russischen Behörden. Auf seiner Flucht wurde er in Belarus aufgegriffen und nun rücküberstellt. Ihm drohen zwei Jahre Haft.

| Update:

Der zu zwei Jahren Haft verurteilte russische Vater eines Mädchens, das ein Antikriegsbild gemalt hatte, ist nach Angaben seines Anwalts auf der Flucht festgenommen und wieder nach Russland gebracht worden. „Ja, er wurde in Gewahrsam genommen“, sagte Anwalt Dmitri Sachwatow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Details nannte er nicht.

Moskaljow wurde in Belarus aufgegriffen, von wo aus die Behörden ihn nach Russland rücküberstellten. Das berichtete die Menschenrechtsorganisation OVD-Info am Mittwoch unter Berufung auf einen Anwalt, der versucht hatte, Moskaljow in dem belarussischen Haftzentrum zu besuchen, in dem er zuvor festgehalten wurde.

Alexej Moskaljow war in der Nacht zu Dienstag vor Verkündung des Strafmaßes aus dem Hausarrest geflohen. Das russischsprachige Nachrichtenportal Sota meldete, der 54-Jährige sei in Minsk festgenommen worden, der Hauptstadt des Russland-Verbündeten Belarus.

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Moskaljow war für schuldig befunden worden, die Armee mit Äußerungen in sozialen Medien diskreditiert zu haben.

Ins Visier der Behörden geriet er jedoch erst, nachdem im vergangenen April seine damals zwölfjährige Tochter Mascha in der Schule ein Bild gemalt hatte, auf dem zu sehen ist, wie russische Raketen auf eine ukrainische Mutter und ein Kind zufliegen.

Die Schulleitung hatte deswegen die Polizei eingeschaltet.

Diese Bilder hat die von ihrem Vater getrennte Mascha für ihn gemalt.

© picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Anfang März wurde Moskaljow unter Hausarrest gestellt und von seiner Tochter getrennt. Die inzwischen 13-Jährige wurde zunächst in ein Kinderheim gebracht. Mittlerweile soll sie wieder zu ihrer Mutter gebracht worden sein, zu der sie zuvor keinen oder wenig Kontakt hatte.

Nach der Verurteilung hatte die 13-jährige Mascha ihrem alleinerziehenden Vater einen herzzerreißenden Brief geschrieben: „Papa, Du bist mein Held“, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben der von ihrem Vater getrennten Maria. „Ich liebe Dich sehr, Du bist unschuldig, ich werde immer an Deiner Seite sein.“

Russland hatte kurz nach Beginn seiner Ukraine-Invasion Gesetze erlassen gegen die Diskreditierung der Streitkräfte oder die wissentliche Verbreitung von falschen Informationen über die Soldaten. Es drohen Strafen von bis zu 15 Jahren Haft. (Reuters, AFP)

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