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Ein großes Lauffeuer brennt in Katsimidi, einem Gebiet in den Bergen von Parnitha. 

© IMAGO/ZUMA Press Wire/Nikolas Georgiou

Waldbrände nahe Athen: Wind und Hochspannungsmasten erschweren Löscharbeiten

An mehreren Orten um Athen sind Waldbrände ausgebrochen. Insgesamt kämpfen griechische Feuerwehren gegen 40 Brände im ganzen Land.

Im dicht bewaldeten Gebiet rund 20 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt Athen ist am Samstag ein großer Busch- und Waldbrand ausgebrochen. Wie die Feuerwehr mitteilte, sind Hubschrauber und zwölf Löschflugzeuge sowie Hunderte Feuerwehrleute in der Bergregion Parnitha im Einsatz, um die Flammen einzudämmen.

„Im Allgemeinen sind die Bedingungen schwierig und gefährlich“, sagte Feuerwehrsprecher Vasilis Vathrakogiannis bei einer Pressekonferenz angesichts von Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde.

Starke Winde und zahlreiche Hochspannungsmasten in der Gegend des Parnitha-Massivs nördlich von Athen erschwerten den Einsatz der Löschflugzeuge. Verstärkungen aus anderen griechischen Regionen helfen zusammen mit Freiwilligen Feuerwehren beim Kampf gegen die Feuer.

40
Brände wurden in Griechenland gemeldet.

Der Brand folgt nach einer langen regenarmen Zeit und mehreren Wochen mit Temperaturen von über 35 Grad Celsius. Zudem tobten am Samstag in der Region heftige Winde, deren Böen nach Angaben des meteorologischen Amtes die Stärke acht erreichten.

Ein großes Lauffeuer brennt in Katsimidi, einem Gebiet in den Bergen von Parnitha.

© IMAGO/ZUMA Press Wire/Nikolas Georgiou

Die Rauchschwaden breiteten sich aus und in zahlreichen Regionen Athens stank es nach verbranntem Holz und Asche kam nieder. Am Himmel über Athen war eine große Rauchwolke zu sehen. Häuser seien aber von dem Feuer nicht bedroht, sagte ein Behördenvertreter. „Die Situation ist bisher stabil.“

Meteorologen warnten allerdings, dass der Wind nicht vor Sonntag abflauen dürfte. Ein großer Teil des mit Kiefern und Tannen bewachsen Naturschutzgebiets, wurde bereits 2007 durch einen Großbrand zerstört. Touristische Anlagen sind nach Berichten des griechischen Rundfunks (ERT) ebenfalls nicht in der Nähe des Brandgebietes.

Shinook-Hubschrauber versprühen Wasser über einem Waldbrand.

© AFP/ARIS MESSINIS

Ein weiterer Brand brach am Nachmittag 20 Kilometer nordwestlich von Athen in Lakka Katsari aus. Im ganzen Land soll es an 40 Orten brennen, wie es aus Feuerwehrkreisen heißt. Ein Feuer in der südöstlich gelegenen Stadt Keratea konnte unter Kontrolle gebracht werden. Die Behörden riefen die Menschen auf, sich aus den Waldgebieten fernzuhalten.

Behörde warnt vor sehr hohem Brandrisiko

Die Brandwarnkarte des Zivilschutzministeriums sagte für Sonntag ein sehr hohes Brandrisiko für die Regionen Attika, Peloponnes, Kreta, Nördliche und Südliche Ägäis sowie Mittelgriechenland voraus.

Waldbrände sind in Griechenland keine Seltenheit. Aber in den vergangenen Jahren sind sie verheerender geworden, da die Sommer heißer, trockener und windiger geworden sind, was Wissenschaftler mit den Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung bringen.

Nach den schweren Waldbränden des vergangenen Sommers und dem wärmsten Winter in Griechenland seit Beginn der Aufzeichnungen haben die Behörden ihre Strategie gegen Wald- und Buschbrände verschärft.

Vergangenes Jahr kamen bei Waldbränden in Griechenland 20 Menschen ums Leben. Die Flammen versengten nach Angaben des Nationalen Observatoriums Athen fast 175.000 Hektar Wald und landwirtschaftliche Flächen. (dpa/AFP/Reuters)

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