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Die Autobahn A13 zwischen Lostallo und Soazza, wurde zerstört durch den Fluss Moesa, verursacht durch starke Regenfälle im Misox-Tal.

© dpa/MICHAEL BUHOLZER

Update

Nach schweren Unwettern in der Schweiz : Sechs Wasserkraftwerke abgeschaltet

Bei den heftigen Gewittern im Misoxtal wurden einige Kraftwerke beschädigt. Als Vorsichtsmaßnahme schalteten die Behörden sie nun ab. Zwei Menschen werden noch immer vermisst.

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Sechs Wasserkraftwerke sind nach dem schweren Unwetter im Schweizer Misoxtal vorsorglich abgeschaltet worden. Einige seien beschädigt worden, berichtete das Energieunternehmen Axpo am Montag. Die Kraftwerke seien alle in sicherem Zustand, teilte der Energiekonzern mit. Zwei könnten schnell wieder in Betrieb genommen werden. Bei vier weiteren Anlagen sei eine umfangreichere Instandsetzung nötig.

Bei Lostallo im Misoxtal wurden weiterhin zwei Personen vermisst. Ihre Häuser waren bei einem Erdrutsch am Freitagabend fortgerissen worden. Ursprünglich wurden vier Personen vermisst: Eine Frau konnte am Samstagmorgen gerettet werden, die Leiche eines Mannes wurde am Sonntag mehrere Kilometer weiter gefunden.

Mehrere Vermisste nach Unwettern in der Schweiz 

In der Gemeinde Lostallo war die Bestürzung groß. Bilder zeigten die große Verwüstung. Dort war ein breiter Schuttkegel zu sehen. Der Erdrutsch hatte drei Häuser fortgerissen. Von den beiden Vermissten, die im Dorf bekannt sind, fehlte zunächst weiterhin jede Spur.

Bei dem Unwetter waren Erdrutsche ausgelöst worden, die auch die Autobahn A13 oberhalb von Lostallo auf etwa 200 Metern beschädigten. An einer Stelle war die gesamte vierspurige Fahrbahn von Wasser unterspült und eingebrochen.

Die A13 ist eine wichtige Ausweichroute für den Ferienverkehr über den San-Bernardino-Pass in Richtung Italien, wenn der Gotthard-Tunnel überlastet ist. Das Bundesamt für Straßen (Astra) begutachtete die Schäden und wollte am Montag mit Reparaturen beginnen, wenn das Wasser genügend zurückgeht. Wie lange es dauert, war nicht abzusehen.

„Aber wir sprechen nicht von Tagen“, sagte Astra-Sprecher Lorenzo Quolantoni dem „Blick“. Eine Brücke hatte dem tosenden Wasser nach erster Einschätzung aber standgehalten.

Zermatt mehr als 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten

Auch im Kanton Wallis kam es zu Unwettern, aber weniger Schäden. Die Bahnstrecke von Visp nach Zermatt war teils beschädigt und gesperrt worden. Der weltberühmte Skisport- und Wanderort Zermatt mit Blick auf das Wahrzeichen der Schweiz, das Matterhorn, war mehr als 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten.

Sowohl die Bahnlinie als auch die Zufahrtsstraße waren am Freitag gesperrt worden. Im Dorf selbst traten Bäche über die Ufer und donnerten bedrohlich an den Häusern vorbei ins Tal.

Alle Einwohner und Feriengäste seien aber die ganze Zeit in Sicherheit gewesen, versicherte die Gemeinde. Zermatt-Besucher mussten ihre Autos in Täsch parken und die letzten fünf Kilometer mit dem Zug weiterfahren. Die Bahnstrecke Zermatt-Täsch wurde am Samstagabend wieder freigegeben, sodass mit dem Auto Angereiste zu ihren Fahrzeugen kamen.

Die Straße ins Rhonetal war frei. Für Bahnreisende war die Anreise schwierig: Zwischen Visp und Täsch verkehrten vorerst nur Busse, weil die Bahntrasse beschädigt worden war. Die Matterhorn-Gotthard-Bahn warnte im Kurznachrichtendienst X vor Wartezeiten in Visp und Täsch.

An der Rhone drohten vor dem Eintritt in den Genfersee am Freitagabend ebenfalls größere Überschwemmungen. Wegen der heftigen Regenfälle im Gebirge kam es an den Seitenflüssen vereinzelt zu Murgängen. Die Behörden hoben ihren Alarm aber am Sonntag nach dem Nachlassen der Regenfälle auf. (dpa)

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