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Menschen nutzen den ÖPNV (Symbolbild)

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Bäume pflanzen ja, Fleischverzicht nein: Wenig Zustimmung für Klimaschutz, wenn er den Lebensstil zu stark beeinflusst

Europäer halten den Klimawandel mehrheitlich für ein großes Problem, zeigt eine Umfrage. Die Maßnahmen dagegen sollten allerdings den Alltag nicht radikal verändern.

Ein großer Teil der Europäer sind besorgt über den Klimawandel sowie seine Auswirkungen und wollen staatliche Maßnahmen dagegen unterstützen. Die Anzahl sinkt jedoch erheblich, wenn die Maßnahmen ihren Lebensstil einschränken, ergibt eine YouGov-Umfrage, über die der „Guardian“ berichtet.

In den Ländern, in denen die Umfrage durchgeführt wurde – Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden und Spanien –, habe eine Mehrheit der Befragten ihre Sorge zum Ausdruck gebracht. In Deutschland seien 63 Prozent ziemlich oder sehr besorgt, heißt es in dem Bericht.

Große Unterstützung erhielten in der Umfrage Maßnahmen gegen den Klimawandel, die keine großen Veränderungen beim Lebensstil bedeuten, berichtet der „Guardian“.

Etwa staatlich finanzierte Programme, die Baumpflanzungen fördern. Die Zustimmung reiche von 45 Prozent in Deutschland bis 72 Prozent in Spanien. In Großbritannien seien sogar 77 Prozent bereit, selbst mehr Pflanzen anzubauen oder tun dies bereits.

Auch ein staatliches Verbot von Einwegplastik würden die meisten Befragten unterstützen. Allerdings stimmten weniger Menschen der Aussage zu, nie wieder Produkte aus Einwegplastik zu kaufen. Auseinander ging die Unterstützung auch bei der Energieeffizienz von Häusern.

In Deutschland ist die Bereitschaft zum Stromerumstieg vergleichsweise gering

67 Prozent der Befragten in Deutschland etwa befürworten staatliche Subventionen zur Energieeffizienz von Häusern. Einer Deckelung der Kosten der Subventionen stimmten allerdings nur noch 19 Prozent zu.

Knapp ein Drittel der Befragten hätte sich in der Umfrage dazu bereiterklärt, auf ein Elektroauto umzusteigen. Die geringste Zustimmung gab es in Deutschland mit 19 Prozent.

Unterschiedlicher sei die Anzahl der Personen gewesen, die angaben, künftig mehr Strecken zu Fuß, dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurückzulegen. In Frankreich, Italien und Spanien stimmten jeweils 35, 40 oder 44 Prozent dafür. In Deutschland lag die Zustimmung demnach bei 24 Prozent. Gegner höherer Kraftstoffsteuern überwiegen in allen Ländern.

Die geringsten Zustimmungswerte erzielten Vorschläge, wie der freiwillige Verzicht auf Fleisch- oder Milchprodukte, den nur zehn Prozent der Befragten in Deutschland unterstützten (17 Prozent waren es in Italien). Weniger Kinder zu bekommen um den Klimawandel zu verlangsamen kam auf ähnlich geringe Zustimmungswerte.

Einigkeit besteht in den Ländern, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Weniger als 20 Prozent nicht dieser Meinung. Von diesem Anteil leugneten weniger als fünf Prozent den Klimawandel komplett. (Tsp)

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