zum Hauptinhalt
Ein Mann mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruck und geschlossenen Augen hält sich eine Hand vors Gesicht

© Adrian Swancar

Tagesspiegel Plus

Probleme nach dem Absetzen: Machen Antidepressiva Patienten wirklich abhängig?

Kritik an den Stimmungsaufhellern ist weit verbreitet. Gerade das Absetzen soll vielen Erkrankten schwerfallen. Eine neue Studie sorgt für mehr Klarheit – und wirft gleich neue Fragen auf.

Antidepressiva sind zwar nachweislich wirksam, genießen aber nicht den besten Ruf. Ein Kritikpunkt lautet: Die Medikamente, die vor allem gegen schwere Depressionen und Angststörungen eingesetzt werden, machten abhängig. Patienten kämen deswegen nur schlecht wieder von ihnen los und litten nach dem Ende der Therapie häufig unter Absetzsymptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.

Aber stimmt das tatsächlich? Dieser Frage sind Wissenschaftler der Charité und der Universitätsklinik Köln in einem gemeinsamen Forschungsprojekt nachgegangen, für das sie die Ergebnisse von insgesamt 79 Studien zum Thema analysiert haben.

Unsere Auswertung zeigt, dass im Schnitt jede dritte Person nach Beendigung der Antidepressiva-Behandlung Symptome erlebt.

Jonathan Henssler, Psychiater

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true