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Eine junge Frau schaut unter der Bettdecke liegend auf den Bildschirm ihres Laptops.

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Tagesspiegel Plus

Jugendliche kommen immer leichter an Sexfilme: Wächst eine Generation von Pornosüchtigen heran?

Studien zeigen, dass Minderjährige früh mit pornografischen Inhalten in Kontakt kommen. Doch die Folgen auf die Psyche sind nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint.

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Schon wenige Klicks genügen, um im Internet auf pornografische Inhalte zu stoßen, mitunter auch auf solche, die extreme und verstörende Bilder enthalten. Und der Zugang ist im wahrsten Sinne des Wortes oft kinderleicht. In Deutschland kommen Kinder laut einer Befragung der Universitäten Münster und Hohenheim aus dem Jahr 2017 durchschnittlich bereits im Alter von 12,7 Jahren erstmals mit Pornografie in Berührung. Die Hälfte davon sieht die Bilder ungewollt.

„In der repräsentativen Umfrage geben 35 Prozent der befragten 11- bis 17-Jährigen an, bereits einen Porno gesehen zu haben“, sagt Nele Nieuwenhuis, Sprecherin der Medienanstalt NRW. Dabei lassen sich laut Nieuwenhuis auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern beobachten. 19 Prozent der 11- bis 13-jährigen Mädchen hätten bereits einen Porno gesehen, bei den gleichaltrigen Jungen seien es 22 Prozent. In der Altersgruppe von 14 bis 17 Jahren lägen die Zahlen noch deutlich höher: 45 Prozent bei den Mädchen und 59 Prozent bei den Jungen.

Doch welche Folgen hat der Konsum? Das zu beantworten, sei gar nicht so einfach, sagt Rudolf Stark, Professor für Psychotherapie und Systemneurowissenschaften an der Universität Gießen, der selbst zum Thema Pornokonsum und Pornosucht forscht und in Gießen die Forschungsgruppe „Pornografiekonsum und Hypersexualität“ leitet.

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