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Hungernde Kinder im Sudan

© dpa/Kate Holt

Hälfte der Bevölkerung hat nicht genug zu essen: Im Sudan herrscht weltweit größte Hungerkrise

Der nicht enden wollende Bürgerkrieg im Sudan hat das Land in eine schwere Hungerkrise getrieben. Hunderttausende Menschen sind vom Hungertod bedroht. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Im Sudan hungern laut dem Welternährungsprogramm WPF 26 Millionen Menschen. Damit ist der Kriegsstaat nach Angaben der Vereinten Nationen von Donnerstag das Land mit der größten Hungerkrise weltweit.

Die Hälfte der Bevölkerung habe nicht genug zu essen, teilte das WPF in Berlin mit. Rund 755.000 Menschen befänden sich kurz vor dem Hungertod.

Die Zahlen stammen aus einer neuen Studie der Initiative „Integrated Food Security Phase Classification“ IPC (Integrierte Klassifizierung der Ernährungssicherheitsphasen), einem Netzwerk von über 20 Partnern, darunter Regierungen, UN-Organisationen und NGOs, die mit wissenschaftlichen Standards den Hunger in der Welt bewertet.

Demnach hat sich die Ernährungslage im Sudan auf alarmierende Weise verschlechtert. Fast 14 Millionen mehr Menschen litten unter akutem Hunger als vor Beginn des bewaffneten Konflikts im April 2023.

Eine Gruppe von Kindern röstet Erdnüsse in einer Schule in Port Sudan, die in ein Zentrum für Vertriebene umgewandelt wurde.

© REUTERS/STAFF

Damals eskalierte ein Machtkampf zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSP). Tausende Menschen wurden getötet, Millionen weitere sind innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht.

Besonders in der Hauptstadt Khartum, laut WFP einst eine der lebendigsten Metropolen Afrikas, und in der westlichen Region Darfur ist die Bevölkerung den Kämpfen schutzlos ausgeliefert.

Doch die Krise betreffe das ganze Land, teilte das WFP mit. So litten im Bundesstaat Al-Dschasira, früher eine Kornkammer des Sudan, fast 300.000 Menschen unter hungersnotähnlichen Zuständen.

Die Gewalt habe die Lebensmittelversorgung weiter Teile des Landes zum Erliegen gebracht. Die Konfliktparteien blockierten zudem Hilfslieferungen für hungernde Menschen. (epd)

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