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Ein Schild mit einem Foto von Toomaj Salehi wird am 26. November 2022 bei einer Demonstration in Istanbul in die Höhe gehalten.

© AFP/YASIN AKGUL

Iranischer Rapper: Todesstrafe gegen Toomaj Salehi offenbar aufgehoben

Der Künstler war im Oktober 2022 wegen seiner politischen Lieder festgenommen worden. Salehis Anwalt berichtet nun, dass der Oberste Gerichtshof ein Todesurteil aufgehoben hat.

Im Iran hat der Oberste Gerichtshof das gegen den bekannten Rapper Toomaj Salehi im Zusammenhang mit den Protesten 2022 und 2023 verhängte Todesurteil aufgehoben.

Der Oberste Gerichtshof werde den Fall zur Prüfung an eine andere Instanz geben, schrieb Salehis Anwalt, Amir Raisian, am Samstag auf der Plattform X. Eine offizielle Bestätigung der Entscheidung des Gerichtshofes im Fall des 33-Jährigen gab es zunächst nicht.

Salehi hatte mit seinen Liedern den Protest vieler Tausend Iranerinnen und Iraner gegen die Führung der Islamischen Republik unterstützt. Er war deswegen im Oktober 2022 festgenommen worden. Im April 2024 verurteilte ein Revolutionsgericht Salehi zum Tode. Der Vorwurf lautete „Korruption auf Erden“ – ein Kapitalverbrechen nach islamischem Recht. Allerdings erhielt Salehi die Möglichkeit, gegen das Urteil vor dem Obersten Gerichtshof Berufung einzulegen.

Die Proteste im Iran hatten sich am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam in Teheran entzündet und unter dem Motto „Frau - Leben - Freiheit“ im ganzen Land verbreitet. Amini war festgenommen worden, weil sie sich „unislamisch“ gekleidet haben soll.

Am 28. Juni wird im Iran ein neuer Präsident gewählt. Die Abstimmung ist notwendig, weil Amtsinhaber Ebrahim Raisi im Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam. (Reuters)

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