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Die Videoaufnahme zeigt eine abgesperrte Straße nach einem Terroranschlag in der Republik Dagestan.

© IMAGO/SNA/Uncredited

Update

„Terroranschläge“ in russischer Teilrepublik: Mindestens 17 Menschen bei Angriffen auf Gotteshäuser und Polizei in Dagestan getötet

In der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan sind Kirchen, Synagogen und eine Polizeieinrichtung attackiert worden. Sechs Angreifer seien „liquidiert“ worden, heißt es.

Nach den tödlichen Angriffen auf Gotteshäuser und einen Kontrollpunkt der Polizei in der russischen Kaukasusrepublik Dagestan sprechen die Behörden von einem „Terroranschlag“.

Wir wissen, wer hinter diesen Terroranschlägen steckt und welche Ziele sie verfolgen“, teilte Dagestans Gouverneur Sergej Melikow am Sonntag im Online-Dienst Telegram mit. Bei den Angriffen in den Städten Derbent und Machatschkala waren mindestens 17 Menschen getötet worden. Zuvor war noch von neun Toten die Rede.

Anschlag in Dagestan: Synagoge getroffen

Die „aktive Phase“ der Polizeieinsätze sei beendet, schrieb Melikow weiter. „Sechs Banditen wurden liquidiert.“ Offiziellen Angaben zufolge wurden vier Angreifer in Machatschkala und zwei in Derbent getötet. Wegen der anhaltenden Terrorgefahr waren die Ausfahrten aus Machatschkala gesperrt.

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„Wir müssen verstehen, dass der Krieg auch in unsere Häuser kommt. Wir haben es bereits gespürt, aber heute stehen wir ihm gegenüber“, fügte Melikow hinzu. Genauere Angaben zu den Hintergründen machte er nicht. Alle Mitglieder der „Schläferzellen“, die an den Angriffen beteiligt gewesen sein oder geholfen hätten, diese vorzubereiten, würden verfolgt werden, sagte Melikow weiter.

Dieses Videostandbild zeigt die Folgen eines Terroranschlags in Makhachkala, Republik Dagestan.

© IMAGO/SNA/Uncredited

Das russische Ermittlungskomitee leitete eine Untersuchung wegen „terroristischer Akte“ ein. Die Angriffe in Derbent und Machatschkala trafen zwei orthodoxe Kirchen, eine Synagoge und einen Kontrollpunkt der Polizei, meldete die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf die nationale Antiterror-Behörde. Vertreter der jüdischen Gemeinde sprachen von Angriffen auf zwei Synagogen.

Orthodoxer Priester in Dagestan getötet

Mindestens 17 Menschen wurden getötet. Das Innenministerium in Dagestan meldete zunächst sechs getötete Polizisten in Dergent und Machatschkala. Ein weiterer Polizist erlag demnach später seinen Verletzungen. Am Monatgvormittag wurde die Anzahl der getöteten Polizisten auf mindestens 15 korrigiert. Insgesamt seien 16 Menschen verletzt worden, darunter 13 Polizisten.

Die Synagoge in Derbent brennt.

Borutsch Gorin, Vorsitzender der Föderation der Jüdischen Gemeinden Russlands

Die russische Nationalgarde teilte mit, eines ihrer Mitglieder sei in Derbent getötet worden. Der Antiterror-Behörde zufolge wurde zudem ein orthodoxer Priester getötet. Die russische orthodoxe Kirche teilte mit, Erzbischof Nikolai Kotelnikow sei in Derbent „brutal ermordet“ worden.

In beiden Städten gab es auch Angriffe auf Synagogen. „Die Synagoge in Derbent brennt“, schrieb der Vorsitzende der Föderation der Jüdischen Gemeinden Russlands, Borutsch Gorin, im Onlinedienst Telegram. „Die Synagoge in Machatschkala wurde ebenfalls in Brand gesetzt und ist abgebrannt“, fügte er hinzu.

Ein Videostandbild zeigt aufsteigende Rauchschwaden in Derbent.

© REUTERS/OBTAINED BY REUTERS

Zudem griffen laut Angaben des Innenministeriums in Sergokala, einem Dorf zwischen Machatschkala und Derbent, Bewaffnete ein Polizeifahrzeug an. Ein Polizist sei dabei verletzt worden.

Festnahmen im Zusammenhang mit Anschlag nahe Moskau

Die mehrheitlich muslimische Region Dagestan liegt an der Grenze zu Georgien und Aserbaidschan. Auch in den anliegenden russischen Teilrepubliken wurden die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Dagestan grenzt unter anderem an Tschetschenien.

Im April waren in der Kaukasusrepublik Dagestan vier Menschen im Zusammenhang mit dem tödlichen Anschlag auf die Crocus City Hall in einem Vorort von Moskau festgenommen worden.

Sie sollen nach Angaben des russischen Geheimdienstes FSB Geld und Waffen für die Attacke geliefert haben. Bei dem Anschlag auf die Halle waren im März mehr als 140 Menschen getötet worden. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). (AFP/dpa/tsp)

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