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Syrische Soldaten.

© AFP/GEORGE OURFALIAN

Nachlassende Kämpfe: Syrien plant ab Juli schrittweise Demobilisierung zehntausender Reservisten

Viele junge Männer sollen auch wegen der Wehrpflicht aus Syrien geflüchtet sein. Nun will das Land laut Armee Kurs nehmen auf eine Rekrutierung, die auf Freiwilligkeit beruht.

In Syrien sollen ab Juli im großen Umfang Reservisten demobilisiert werden. Bis Ende des Jahres würden „Zehntausende demobilisiert“, sagte der Generalmajor Ahmed Sleiman am Mittwochabend im syrischen Staatsfernsehen. Das Gleiche werde auch im nächsten Jahr anvisiert. Dies geschehe angesichts der nachlassenden Kämpfe in den vergangenen Jahren. Die Kampfbereitschaft der syrischen Armee werde aber aufrechterhalten.

Nach Angaben des Offiziers basiert die Demobilisierung der Reservisten auf einem Drei-Stufen-Plan, der bis Ende Oktober 2025 andauert. In der Schlussphase werde die Dienstzeit für Reservisten auf maximal zwei Jahre verkürzt. Derzeit beträgt diese sechs Jahre.

Die Entscheidung zielt Sleiman zufolge darauf ab, „durch einen neuen Freiwilligenvertrag eine fortschrittliche Armee zu schaffen, die auf freiwilliger Rekrutierung beruht“. Demnach wird jeder entlassen, der fünf Dienstjahre absolviert hat und nicht weiter dienen möchte. Diejenigen, die sich freiwillig gemeldet und zehn Jahre lang gedient hätten, würden von jeglichem Reservedienst befreit.

Der Bürgerkrieg in Syrien begann, nachdem der syrische Machthaber Baschar al-Assad Proteste 2011 gewaltsam niederschlagen ließ. In dem Konflikt wurden mehr als 500.000 Menschen getötet, Millionen Syrer vertrieben und die Infrastruktur und Industrie des Landes stark beschädigt.

In einem Bericht der EU-Asylagentur aus dem Jahr 2021 wurde die Wehrpflicht als einer der Hauptgründe für die Flucht junger Männer über 18 Jahren aus Syrien und als Haupthindernis für ihre Rückkehr angegeben. (AFP)

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