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Archivbild ESC Liverpool 13.5.2023

© IMAGO/TT/IMAGO/Jessica Gow/TT

Schweden untersagt Landesfahnen: Israel fürchtet beim ESC „Hurrikan“ an Antisemitismus

Israel hat die Sicherheitsbestimmungen für seine Starterin beim ESC erhöht - sie soll ihr Hotel nur für den Auftritt verlassen. Malmö gilt demnach als eine der antisemitischsten Städte weltweit.

Israels Titel für den Eurovision Song Contest (ESC) Anfang Mai im schwedischen Malmö trägt den Titel „Hurricane“ - und einem „Hurrikan von möglichem Antisemitismus“ sehen sich laut „Jerusalem Post“ (Samstag) die Mitwirkenden gegenüber.

Malmö gelte als eine der antisemitischsten Städte der Welt und die dortige jüdische Minderheit erlebe vor allem seit dem 7. Oktober starke Anfeindungen seitens des großen muslimischen Bevölkerungsteils, hieß es in einer Reportage des kommerziellen TV-Senders Keshet 12.

Israel wird bei dem Wettbewerb durch die Sängerin Eden Golan (20) vertreten, die die meiste Zeit ihres Lebens bislang in Moskau verbracht hatte. Die israelische Song-Delegation, zu der auch Tänzer, Musiker und Stylisten gehören, seien vom israelischen Sicherheitsdienst Shin Beth angewiesen worden, ihre Hotelzimmer in Malmö nur zu ihren Auftritten zu verlassen, schrieb die „Times of Israel“.

Zudem habe die schwedische Polizei israelischen Musik-Fans untersagt, ihre Künstler mit blau-weißen Landesfahnen anzufeuern. In der Nähe des Veranstaltungsortes seien Demonstrationen demnach verboten.

Der ursprüngliche israelische Song-Titel „October Rain“ war von den Veranstaltern abgelehnt worden, da in den Liedern spezifische politische Inhalte vermieden werden sollten; und das Lied wurde als Kommentar zum Hamas-Massaker angesehen - als was es auch gemeint war, so die Medienberichte.

Der Text von „Hurricane“ sei nun allgemeiner gehalten, bleibe mit der Stimmung jedoch ähnlich. Das zu dem Lied veröffentlichte Musikvideo zeigt Golan an einem Ort, der dem Supernova-Musikfestival ähnelt, bei dem am 7. Oktober viele Besucherinnen und Besucher ermordet oder als Geiseln genommen wurden - und die Tänzer winden sich scheinbar vor Qualen.

Trotz der möglichen Bedrohung ist „Hurricane“ auf den Wetttabellen unter den Top 10. Zuletzt lag der Titel auf dem siebten Platz von 37 Ländern, so die „Jerusalem Post“. (KNA)

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