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Ein als ehemaliger Präsident Donald Trump verkleideter Demonstrant steht in falschen Handschellen vor einem Gerichtsgebäude in Washington (Symbolbild).

© imago/UPI Photo/BONNIE CASH

„Sie versuchen ihn zu zerstören“: Nach Trump-Anklage beginnt im russischen Staatsfernsehen das große Zittern

Russische Propagandisten nehmen die Anklagen gegen den ehemaligen US-Präsidenten mit Sorge wahr. Sie erhoffen sich, dass Trump die kommende Wahl gewinnt.

Nach der zweiten Anklage gegen Donald Trump auf Bundesebene werden die russischen Propagandisten offenbar nervös. In mehreren Sendungen des staatlichen Fernsehsenders Rossija 1 werden die Vorwürfe gegen den ehemaligen US-Präsidenten kritisiert, berichtet die US-Nachrichtenseite „Daily Beast“.

Der Propagandist Wladimir Solowjow habe sich in einer Sendung entsetzt über die Anklagen gezeigt, heißt es in dem Bericht. „In Amerika versuchen sie gerade, Trump zu zerstören – und das unglaublich schnell! So etwas ist in der amerikanischen Geschichte noch nie passiert!“, soll er gesagt haben.

Sollten die „Dinge im Zusammenhang mit Trump so weitergehen wie bisher“, werde ein Krieg mit den USA „fast unvermeidlich“ sein, wird der russische Analyst Dmitry Evstafiev, ein Gast in der Sendung, zitiert. Mit der derzeitigen US-Regierung, „mit diesen Eliten oder dieser Gesellschaft kann man nicht verhandeln!“.

Der einzige Grund für die Anklagen gegen den ehemaligen US-Präsidenten seien dessen reale Chancen, bei der kommenden Wahl erneut zu gewinnen, glaube Evstafiev. Trump habe jüngst sehr viel Spenden einsammeln können. „Ich verstehe diese Geldleute! Einen Idioten als Präsidenten zu haben, ist besser als ein Atomkrieg.“

Jetzt frisst ihn dieser Clan lebendig!

Propagandist Wladimir Solowjow

Moderator Solowjow habe bemängelt, dass Trump die Demokraten nicht während seiner Amtszeit ausgeschaltet habe. „Jetzt frisst ihn dieser Clan lebendig!“, wird er zitiert.

Die Ereignisse in den USA könnten zu einem Bürgerkrieg führen, soll ein Mitarbeiter der Zeitschrift des russischen Außenministeriums in der Sendung „60 Minuten“ gesagt haben. Damit teile er die Einschätzung von Evstafiev und Solowjow, heißt es in dem Bericht.

„Die Einleitung von Anklagen gegen den ehemaligen Präsidenten, den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, zeigt eine Krise im politischen System der Vereinigten Staaten“, wird der Magazinmitarbeiter zitiert. Russland müsse, um dem angemessen zu begegnen, gemeinsam mit dem globalen Süden eine „anti-westliche, anti-amerikanische Koalition schaffen“. Vielmehr habe man damit schon begonnen.

Der frühere US-Präsident Donald Trump muss wegen seiner Rolle beim Sturm auf das Kapitol in Washington am Donnerstag vor Gericht erscheinen. Am Dienstag war die Anklageschrift gegen Trump veröffentlicht worden. Darin wirft ihm Sonderermittler Jack Smith den Versuch zur Last, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen.

Trump war Mitte Juni bereits in der Dokumentenaffäre, einem anderen Strafverfahren gegen ihn auf Bundesebene, in Miami zu einer Anhörung vor Gericht erschienen. Er plädierte in allen 37 Anklagepunkten auf nicht schuldig. In New York ist Trump zudem wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels angeklagt. (Tsp mit AFP)

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