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February 4, 2023, Myrtle Beach, South Carolina, USA: Chinese spy balloon shortly before it was shot down over Surfside Beach South Carolina. Myrtle Beach USA - ZUMAg244 20230204_zmp_g244_001 Copyright: xJoexGranitax

© Foto: IMAGO/Joe Granita

Update

Offenbar kein Einzelfall im US-Luftraum: China bedauert Ballonflug über Costa Rica

Ein mutmaßlicher chinesischer Spionageballon hatte kürzlich den US-Luftraum verletzt. Zu solchen Verstößen soll es schon häufiger gekommen sein. China schiebt das aufs Wetter.

| Update:

Auch über Costa Rica ist ein chinesischer Ballon gesichtet worden. Das bestätigte das Außenministerium des mittelamerikanischen Landes am Montag (Ortszeit). Die Regierung in Peking habe eingeräumt, dass einer ihrer Ballons über das Territorium des mittelamerikanischen Landes geflogen sei, hieß es in der kurzen Erklärung.

Die chinesische Botschaft in San José habe sich „für den Vorfall entschuldigt“ und erklärt, dass der Ballon für wissenschaftliche Forschungen, vor allem Wetterstudien, eingesetzt wurde.

Der Ballon diene ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken und habe keine Gefahr dargestellt. Er sei wegen der Wetterverhältnisse und aufgrund mangelnder Steuerungsfähigkeit von seiner ursprünglich geplanten Route abgekommen, hieß es in der Mitteilung weiter.

Ob es sich bei dem gesichteten Objekt um denselben Ballon handelt, der zuvor am Freitag über Kolumbien geflogen war oder um einen weiteren Ballon, war zunächst unklar.

China soll mindestens fünf Mal in US-Luftraum eingedrungen sein

Der Überflug eines chinesischen Ballons über die USA hatte in den vergangenen Tagen für Aufsehen, Empörung und neuen Spannungen zwischen Washington und Peking gesorgt. Offenbar war das aber nicht der erste Vorfall, wie die „Washington Post“ berichtet.

Der Befehlshaber des Nördliches Kommandos der Vereinigten Staaten, Glen VanHerck, habe demnach am Montag mitgeteilt, dass bereits in der Vergangenheit vier Mal chinesische Ballons in den US-amerikanischen Luftraum eingedrungen sein. Diese seien aber zunächst unentdeckt geblieben. Erst hinterher hätten US-Geheimdienste der Regierung davon berichtet.

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Während Donald Trumps Präsidentschaft soll es mindestens drei Verstöße gegeben habe. Ein weiterer Vorfall habe sich im Februar 2022 während der Präsidentschaft von Joe Biden ereignet.

„Ich kann nicht sagen, welches Bewusstsein in der vorherigen Regierung vorhanden war“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Montag. „Ich kann Ihnen sagen, dass wir diese Flüge entdeckt haben, nachdem wir unser Amt angetreten haben.“ Die vorherigen Flüge seien „kurz“ und „nicht wie letzte Woche“ gewesen, sagte er.

Keine Rückgabe der Trümmerteile geplant

Zuletzt hatte das US-Militär einen chinesischen Beobachtungsballon vor der Küste von South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Peking kritisierte den Abschuss als „offensichtliche Überreaktion“, die den Geist des Völkerrechts verletzt habe.

Die USA planen nach dem Abschuss des Ballons keine Rückgabe der Trümmerteile an China. „Ich weiß von keiner Absicht und keinen Plänen, es zurückzugeben“, sagte John Kirby zu Journalisten. Er betonte, die USA würden sich von der Untersuchung der geborgenen Teile weitere Erkenntnisse zu dem Ballon erhoffen.

Kirby sagte, die Einsatzkräfte hätten bereits erste Teile von der Meeresoberfläche geborgen. Wegen der Wetterverhältnisse seien Tauchgänge aber schwierig.

Spezialisten würden aber „in den kommenden Tagen in der Lage sein, da runterzugehen und einen besseren Blick auf das zu bekommen, was auf dem Boden des Ozeans liegt“, sagte Kirby. Das Trümmerfeld sei „ziemlich groß“.

Auch hier hatte China erklärt, es habe sich um einen zivilen Ballon für meteorologische Zwecke gehandelt, der durch die Westwinddrift und wegen unzureichender Navigation weit vom Kurs abgekommen sei.

Am Montag erklärte das Außenministerium in Peking, der Abschuss habe die Beziehungen zwischen der Volksrepublik und den Vereinigten Staaten „ernsthaft beeinträchtigt und beschädigt“. Die USA haben dagegen wiederholt bekräftigt, es habe sich um einen chinesischen Spionage-Ballon gehandelt. (Tsp, dpa, AFP)

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