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Ein Fahrzeug der polnische Grenzschützer fährt am Grenzzaun auf der polnischen Seite zu Belarus entlang (Symbolbild).

© dpa/Fabian Sommer

Vorfall an Grenze zu Belarus: Polnischer Soldat nach Messerangriff gestorben

Ein Migrant soll den polnischen Soldaten am Grenzzaun attackiert haben, teilte die Armee mit. Regierungschef Tusk will die Grenze zu Belarus jetzt noch stärker sichern.

Neun Tage nach einem Messerangriff an Polens Grenze zu Belarus ist der dabei verletzte Soldat gestorben. Den Ärzten sei es nicht gelungen, sein Leben zu retten, teilte die Führung der polnischen Streitkräfte am Donnerstag mit.

Nach Angaben der Armee hatte ein Migrant Anfang der vergangenen Woche am Grenzzaun einen Soldaten mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Er wurde zunächst in ein örtliches Krankenhaus gebracht und dort operiert, später musste er in eine Klinik nach Warschau verlegt werden.

Der polnische Regierungschef Donald Tusk sprach den Hinterbliebenen des Soldaten sein Beileid aus. Der junge Mann habe „sein Leben gegeben, um die Grenze der Republik Polen zu verteidigen“, schrieb Tusk im Onlinedienst X. „Das Heimatland und seine Landsleute werden sein Opfer nicht vergessen.“

Die polnische Armee hatte in der vergangenen Woche zwei weitere Angriffe an der Grenze auf zwei Soldaten gemeldet. Ein Soldat sei mit einem an einem Stock befestigen Messer angegriffen worden, ein weiterer sei bei einem Angriff mit einer zerbrochenen Glasflasche im Gesicht verletzt worden.

Polen will 2,3 Milliarden Euro in Grenzsicherung investieren

Die Vorfälle schlagen in Polen große Wellen. Regierungschef Donald Tusk hatte kurz nach dem ersten Messerangriff angekündigt, dass Polen an seiner Grenze zu Belarus, die auch eine EU-Außengrenze ist, erneut einen 200 Meter breiten Sperrstreifen einrichten werde.

Polen und die EU beschuldigen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben. Im Sommer 2022 hatte Polen die Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun und einem elektronischen Überwachungssystem gesichert.

Nach dem Bau des Zauns wurde eine zuvor eingerichtete drei Kilometer breite Sperrzone entlang der Grenze aufgehoben. Auch seit der Errichtung der Grenzbefestigung versuchen Migranten täglich, die EU-Außengrenze irregulär zu überqueren.

Nach Angaben der polnischen Behörden wurden seit Jahresbeginn bereits mehr als 17.000 versuchte Grenzübertritte registriert. Die Regierung in Warschau hatte zuletzt angekündigt, weitere 2,3 Milliarden Euro in die Verstärkung der Grenze zu Belarus investieren zu wollen. (dpa/AFP)

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