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Der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio in Köln, verwaltet knapp 47 Millionen Beitragskonten.

© dpa/Oliver Berg

Beitragseinnahmen von ARD, ZDF und Deutschlandradio: Neun Milliarden Euro sind ein neuer Rekord

Dank Meldedatenabgleich steigt die Zahl der beitragspflichtigen Wohnungen und Betriebsstätten auf 47 Millionen in Deutschland.

Zwei Rekorde gilt es beim Rundfunkbeitrag zu vermelden. 2023 konnten ARD, ZDF und Deutschlandradio erstmals über neun Milliarden – exakt 9,02 Milliarden Euro – und damit 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr einnehmen. Ein Effekt, der wiederum aus dem Höchstwert der Beitragskonten resultiert. Hier meldet der Jahresbericht des Beitragsservice 47 Millionen Konten, aufgeteilt in rund 40 Millionen Wohnungen und sieben Millionen Betriebsstätten.

Meldedatenabgleich löst Plus aus

Den Anstieg bei Konten und Erträgen hat der erneut durchgeführte Meldedatenabgleich ausgelöst, durch den rund 900.000 Wohnungen neu angemeldet wurden. Bernd Roßkopf, Leiter des Geschäftsbereichs Finanzen und Services, wies beim Pressegespräch am Dienstag darauf hin, dass nach Klärung der Beitragspflichten wohl eine halbe Million Konten im Bestand bleiben würden. Der Anstieg der Erträge 2023 sei ein „Einmaleffekt“, für 2024 rechne der Beitragsservice mit weniger Erträgen.

Von den neun Milliarden Euro erhalten die neun ARD-Sender 6,3 Milliarden Euro, das ZDF 2,3 Milliarden, das Deutschlandradio bekommt 264 Millionen, die Landesmedienanstalten 170 Millionen. Die Sender müssen das Beitragsplus in ihre Rücklagen nehmen und können darüber erst nach Festsetzung der künftigen Beitragshöhe verfügen.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg profitiert kräftig von der gestiegenen Zahl an Beitragskonten. Seine Einnahmen steigen von 2022 auf 2023 um zwölf Millionen Euro auf 487 Millionen Euro, dabei wurden in Berlin 281 Millionen und in Brandenburg 194 Millionen Euro eingenommen.

Die Anzahl der Beitragskonten, die sich bundesweit in einem Mahn- bis zu einem Vollstreckungsverfahren befinden, beläuft sich auf knapp vier Millionen. Laut Roßkopf sind es überschuldete Haushalte, wie der Vergleich mit dem Schuldneratlas zeige. Wer also seine Wasserrechnung nicht bezahlen kann, bleibt auch den Rundfunkbeitrag säumig.

Bei den betroffenen Konten zeigt sich kein Ost-West-, sondern ein Nord-Süd-Gefälle. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Prozentwert bei 10,1 Prozent, in Bremen bei 10,86 Prozent, in Berlin 9,44 Prozent, Brandenburg meldet 8,60 Prozent. Die Werte in Baden-Württemberg (7,27 Prozent) und Bayern (6,34 Prozent) liegen unter dem Bundesschnitt.

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen und der hohen Inflation 2023 ging die Zahl der Personen, die aus sozialen Gründen von der Beitragspflicht befreit sind, um 0,4 Prozent auf 2,42 Millionen Personen zurück. Zu zwei Dritteln erfolgten die Befreiungen wegen des Bezugs von Bürgergeld.

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