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Faust auf Faust: Yelena Belova (rechts) und Natasha Romanoff auf dem Cover von „Black Widow 3 (1999)“.

© Illustration: J. G. Jones/Marvel

Comicverfilmung „Black Widow“: Sowjetische Superspionin

Die Superheldin Black Widow von den Avengers erhält ihren eigenen Kinofilm. Anlass für einen Blick in die Herkunftsgeschichte der Figur, die 1964 beginnt.

Schwarze Witwen gelten als besonders Respekt einflößende Spinnen: Nicht selten fressen die Weibchen nach dem Fortpflanzungsakt ihren kleineren Geschlechtspartner auf. Und sie produzieren so starke Gifte, dass ihr Biss für Menschen tödlich sein kann.

In der Populärkultur steht „Black Widow“ vor allem für eine Figur, die im Jahr 1964 in den Marvel-Comics eingeführt wurde: Eine besonders taffe Superspionin aus der ehemaligen Sowjetunion, die ihren Decknamen dem toxischen Tier verdankt.

Premiere: In „Tales of Suspense No. 52“ hatte Black Widow 1964 ihren ersten Auftritt.

© Illustration: Don Heck/Marvel

Damals debütierte Natasha Romanoff – so der bürgerliche Name der rothaarigen Russin – in der Heftreihe „Tales of Suspense“ von Autor Stan Lee und Zeichner Don Heck zunächst noch als Nebenfigur in einer Geschichte mit Iron Man.

Doch spätestens seit ihrem neuen Look in dunklem Leder-Bodysuit mit Elektroschocker-artigen Energiepatronen an den Handgelenken in „The Amazing Spider-Man“ 1970 gewann die Geheimagentin einen hohen Wiedererkennungswert.

Zu Anfang ihrer Comic-Karriere kämpfte die Black Widow zunächst häufig an der Seite verschiedener Männer aus der Marvel-Welt: So sah man sie etwa an der Seite von Helden wie Captain America oder Wolverine, und mit einigen ging sie auch private Bindungen und Liebschaften ein – etwa mit ihrem Avengers-Kollegen Clint Barton alias Hawkeye, mit dem griechischen Göttersohn Hercules oder auch mit „Daredevil“ Matt Murdock.

Eine neue Widersacherin will Black Widow ablösen

Im Verlauf der Jahrzehnte wurde ihre Biografie in den Comics weiter ausgeschmückt. Etwa um die Information, dass sie zu einem Geheimprogramm gehörte, in dessen Rahmen sie biotechnologisch und psychisch so manipuliert wurde, dass sie zwar ein verbessertes Immunsystem besitzt und nur verlangsamt altert, aber keine Kinder kriegen und pheromonvermittelt bestimmte Personen nicht angreifen kann.

Spinnen-Treffen: 1970 treten Black Widow und Spider-Man in „The Amazing Spider-Man No. 86“ gegeneinander an.

© Illustration: John Romita Sr./Marvel

Oder auch, dass es sich bei der wahren Identität des sterbenden russischen Supersoldaten namens Red Guardian um Natashas bereits zuvor totgeglaubten Ehemann Alexi Shostakov handelte.

Eine Fundgrube an Informationen aus Natashas Lebenslauf ist der spannende Dreiteiler „Tödlicher Wahnsinn“ von Autorin Devin Grayson und Zeichner J. G. Jones von 1999 (enthalten im Sammelband „Black Widow: Tödliche Schwestern“, Panini, 228 Seiten, 23 Euro ).

Zudem wird mit der kaltblütigen Yelena Belova eine neue Widersacherin eingeführt, die Natasha als Black Widow ablösen will – klar, dass bei solchen Ambitionen mehr als einmal die Frauenfäuste fliegen und auch der eine oder andere LKW oder Hubschrauber explodiert.

Vielseitige Heldin: Natasha Romanoff auf dem Cover von „Black Widow No. 4 (2004)“.

© Illustration: Greg Land/Marvel,

Yelena gelingt nun mit dem jüngsten Film des „Marvel Cinematic Universe“ der Sprung auf die Leinwand: In „Black Widow“ wird sie von Florence Pugh verkörpert, die Titelheldin mimt einmal mehr Scarlett Johansson.

Nach ihren bisherigen acht Auftritten in den Filmen um Iron Man, Captain America und Co. widmet sich nun ein eigenständiger Film einem tieferen Einblick ins Leben von Marvels Femme fatale Nummer eins – auch jenseits ihrer Bindungen zu den Avengers.

Nachdem die Premiere mehrfach aufgrund von Corona-Einschränkungen verschoben werden musste, soll der Streifen hierzulande nun an diesem Donnerstag in den Kinos anlaufen und einen Tag später über das Streamingportal Disney + abrufbar sein.

Leonard Hillmann

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