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Blick in die Ausstellung „Ben“ in der Galerie Kuckei + Kuckei.

© Galerie Kuckei + Kuckei / Thomas Bruns

Für Ben: 15 Künstler erinnern an ihren Galeristen

Im Sommer verstarb der Berliner Galerist Ben Kuckei. In einer Ausstellung setzen sich die von ihm vertretenen Künstler mit dem Verlust auseinander.

„Kacke des Seins“ hat Anne Berning auf ein Blatt geschrieben. Besser kann man es kaum formulieren, denn das Sein ist unvorhersehbar und mitunter brutal. Drei Worte bringen auf den Punkt, was die 15 mit der Berliner Galerie Kuckei + Kuckei verbundenen Künstlerinnen und Künstler seit dem Sommer umtreibt: Ben Kuckei ist völlig überraschend gestorben, nicht mehr da, fehlt ihnen allen.

„Ben“ heißt die Gruppenausstellung, mit der sie die Lücke zu füllen versuchen. Eine Hommage an die langjährige Zusammenarbeit mit einer Galerie, die Hannes Kuckei nun allein fortführt; an das Vertrauen, die Debatten und nicht zuletzt Verkäufe, die allen ihre Existenz sicherte. Die Kunst birgt persönliche Kommentare. So das unbetitelte Gemälde von Ingmar Alge: Ein Tisch, darauf der Aschenbecher mit zwei aufgerauchten Zigaretten. Joe Biel zeigt eine Zeichnung von 2004 mit einer Hand voller Blüten, Barbara Probst eines ihrer Doppelporträts, die im selben Moment aus unterschiedlichen Perspektiven entstehen. Zu sehen sind Brüder.

Die „Himmelsleiter“ von Miguel Rothschild erinnert in ihrer Expressivität an Rodschenkos Treppe, und der Blick in Gerhard Winklers überarbeitete Fotografie „Nachtstück Anklamer Straße, Hinterhaus (Berlin)“ schweift über das Dach in die Unendlichkeit. In anderen Zusammenhängen würde man sie anders sehen, doch hier stiften sie einen unwillkürlich zum Nachdenken über Sinn und Sein an.

Das Statement von Anne Berning stammt aus einer Editions-Box, für die sämtliche Ausstellenden eine weitere Arbeit gefertigt haben. Zehn gab es, zehn sind verkauft, der Erlös ist für Bens Familie gedacht. So haltbar können Bande sein.

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