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Die „Tagesschau“ im linearen ARD-Programm ist längst nicht mehr das Maß aller Dinge beim Nachrichtenkonsum.

© imago/Rüdiger Wölk/imago/Rüdiger Wölk

Studie zur Nutzung von Nachrichtenmedien: Internet überholt Fernsehen als wichtigste Newsquelle

Der Reuters Digital News Report zeigt, dass das Interesse der Deutschen an Nachrichten gestiegen ist. Das generelle Vertrauen in die Medien bleibt allerdings auf einem niedrigen Niveau.

Guckst Du noch oder surfst Du schon? Wenn die Deutschen ihre Nachrichten-Neugier befriedigen wollen, dann hat das Internet das Fernsehen als wichtigste Newsquelle abgelöst, sagt der „Reuters Institut Digital News Report 2024“. In der deutschen Teilstudie des Leibniz-Instituts für Medienforschung nennen 42 Prozent der Befragten ab 18 Jahren das Internet als ihre wichtigste Nachrichtenquelle, dicht gefolgt vom linearen Fernsehen mit 41 Prozent.

Nachrichteninteresse steigt

Dabei hat die während der vergangenen Jahre beobachtete Abwärtstrend beim Nachrichteninteresse 2024 leicht abgenommen: 55 Prozent der Internetbenutzer in Deutschland sagen, dass sie überaus oder sehr an Nachrichten interessiert sind, 2023 waren es 52 Prozent. Auch die allgemeine Reichweite von Nachrichten bleibt im Vergleich zum Vorjahr stabil: 89 Prozent lesen, hören oder schauen mehr als einmal pro Woche Nachrichten (2023: 89 Prozent). Dabei interessiert sich eine Mehrheit von 59 Prozent für Lokalnachrichten.

Dem leicht vermehrten Nachrichteninteresse steht eine gleichfalls leicht gestiegene Nachrichtenmüdigkeit gegenüber. 2024 versuchen 14 Prozent der Internetnutzer oftmals aktiv, Nachrichten zu vermeiden, 69 Prozent tun dies zumindest gelegentlich. Im Vergleich zum Vorjahr sind beide Werte um vier Prozentpunkte geklettert. 41 Prozent der Befragten geben zudem an, dass sie sich von der Menge der heute verfügbaren Nachrichten erschöpft fühlen.

43 Prozent der Befragten sind der Ansicht, man könne dem Großteil der Nachrichten vertrauen. Das sind exakt so viele wie im Vorjahr, allerdings handelt es sich hier um den niedrigsten Wert seit Beginn der Reuters-Institute-Digital-Studie im Jahr 2015. Erneut sind die Hauptnachrichten von ARD („Tagesschau“) und ZDF („heute“) die beiden Nachrichtenangebote mit den höchsten Vertrauenswerten, dicht dahinter liegen regionale und lokale Tageszeitungen.

Was noch interessant ist an den Ergebnissen der Studie: Mittlerweile beziehen 15 Prozent ihre Nachrichten aus den sozialen Medien. Dieser Anteil ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und mit 35 Prozent unter den 18- bis 24-Jährigen am größten. Für 16 Prozent in dieser Altersgruppe stellen soziale Medien sogar die einzige Quelle für Nachrichten dar. Dabei ist Instagram mit 27 Prozent das meistgenutzte Medium, es folgen YouTube mit 24 Prozent und TikTok mit 13 Prozent.

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