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Russische Soldaten besetzen eine ukrainische Kaserne. (Archivbild vom 21.03.2014, PEREVALNOYE, UKRAINE)

© Foto: picture alliance/Citypress24

„Alle laufen herum wie die Schweine“: Erneute Berichte über Unruhen in russischem Rekrutenlager

Im russischen Kasan begehren mobilisierte Soldaten offenbar gegen die Obrigkeit auf. Ein Twitter-Video soll zeigen, wie die Rekruten lauthals ihren „betrunkenen“ General beschimpfen.

In der Stadt Kasan im Südwesten Russlands soll es in einem Militärstützpunkt zu Unruhen unter den Soldaten gekommen sein, wie verschiedene Quellen via Twitter berichten. So sollen die mobilisierten Rekruten dem General des Regiments wüste Beschimpfungen hinterhergerufen haben, wie ein Video aus unbestätigten Quellen zeigt.

Das Video soll zeigen, wie der russische Befehlshaber mit Fragen wie „Wo sind deine Schulterriemen?“ und „Warum bist du betrunken?“ konfrontiert wird.

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Ein aufgenommener Screenshot soll zudem einen Chatverlauf mit einem mutmaßlichen Rekruten dieser Einheit zeigen. Darin heißt es unter anderem, dass 1800 Mobilisierte dem betrunkenen General gegenüberstanden, um ihm ein vereintes „go f... himself“ zu entgegnen.

Russischer Rekrut: „Dies ist die Behandlung der Mobilisierten“

Grund für den „Aufstand“ seien vornehmlich die schlechten Bedingungen im Militärstützpunkt gewesen, wie es in dem Chatverlauf heißt. So gebe es keine Waschmaschinen und keine Wäsche. „Alle laufen herum wie Schweine. Sie lassen uns nicht nach Hause“, so der mutmaßliche Rekrut. „Dies ist die Behandlung der Mobilisierten.“

Die Männer hatten genug und kamen heraus.

Chatverlauf mit einem mutmaßlichen Soldaten in Kasan

In einem anderen Tweet eines ukrainischen Rennfahrers, der zeitweise in Deutschland lebte, heißt es weiter, dass die Mobilisierten in Kasan „nicht ausreichend mit Wasser, Nahrung und anderen lebensnotwendigen Gütern versorgt“ werden. „Dies geschieht in ganz Russland an verschiedenen Stützpunkten“, so der Twitter-Nutzer.

Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, twitterte darüber hinaus ein Foto, dass russische, „betrunkene“ Rekruten in Kasan zeigen soll, die in Käfige eingesperrt wurden.

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Die diversen Quellen sowie die Bild- und Videomaterialien konnten jedoch bislang nicht unabhängig geprüft werden.

Andernorts streiken und protestieren Rekruten

Auch andernorts zeigten mobilisierte Soldaten bereits öffentlich ihren Unmut. So berichtete die russische Menschenrechtsorganisation Gulagu.net von mindestens 100 Mobilisierten, die in Zentralrussland in einen Streik traten.

Die Soldaten der Tschuwaschischen Republik forderten von der Regierung rund 3200 Euro Sold, der „uns von unserem Präsidenten Wladimir Wladimirowitsch Putin versprochen wurde“, wie es in dem Aufruf heißt.

Auch nach der Teilmobilmachung von rund 300.000 russischen Reservisten können Putin und die obersten Befehlshaber Russlands nur geringe militärische Fortschritte vermelden. Die Invasionstruppen sollen nur äußerst langsam vorankommen, wie auch der britische Geheimdienst kürzlich vermeldete.

Moskau hatte bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass die Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten für den Krieg in der Ukraine inzwischen abgeschlossen wurde. Mittlerweile seien rund 82.000 der Männer an der Front im Einsatz, die übrigen würden derzeit in Russland auf den Kampf vorbereitet. Neue Maßnahmen der Mobilmachung seien allerdings nicht geplant. (mit dpa)

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