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Ein Blaulicht leuchtet an einer Polizeistreife.

© dpa/Lino Mirgeler

Update

„Angriffe sollen einschüchtern“: Mehrere Politiker bundesweit angegriffen

Zuletzt hat es immer mehr Angriffe auf Politiker verschiedener Parteien gegeben. Am Samstag wurden mehrere AfD-, ein SPD- und ein Linken-Politiker angegriffen

Erneut sind bundesweit mehrere Politiker angegriffen worden. In Dresden wurde am Samstagvormittag nach Polizeiangaben ein 70-jähriger AfD-Politiker an einem Wahlkampfstand von einem Mann geschlagen. Bei dem Angegriffenen handelte es sich Parteiangaben zufolge um den sächsischen AfD-Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Zickler. Dieser sei mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden, erklärte die Partei. Alarmierte Beamte stellten die Personalien des 47-jährigen Angreifers fest und leiteten Ermittlungen wegen Körperverletzung ein.

In Karlsruhe sind am Samstag zwei AfD-Stadträte von vermummten Tätern vor einem Café in der Innenstadt attackiert worden. Drei Menschen, darunter die beiden Stadträte, seien leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher in Karlsruhe am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Die drei seien vor Ort behandelt worden.

Die Polizei habe fünf Menschen vorläufig festgenommen und nach Feststellung ihrer Personalien wieder entlassen. Weitere mutmaßliche Täter seien geflüchtet. Nach Angaben der AfD wurden die Stadträte mit einem Baseballschläger attackiert. Die Polizei sagte, es sei vor Ort ein Stock gefunden worden. Ob auch ein Baseballschläger benutzt wurde, könne weder bestätigt noch dementiert werden, sagte der Polizeisprecher. 

Zu zwei weiteren Angriffen auf Politiker kam es bereits am Freitag. Im schleswig-holsteinischen Bargteheide hatte die SPD zu einer Wahlkampfaktion „Wir machen Döner wieder 3 Euro“ eingeladen und Gutscheine für vergünstigte Döner verteilt. Anwesend waren dem SPD-Landesverband zufolge auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt und der EU-Kandidat Fabian Vehlies.

Dabei sei es zu einem Böllerwurf in eine Menschengruppe gekommen, erklärte die Partei am Samstag. Bergt sei von dem Feuerwerkskörper knapp verfehlt worden, dieser nur in geringem Abstand zu ihm detoniert. Verletzt wurde demnach niemand.

Der andere Vorfall ereignete sich am Freitag im thüringischen Eisenberg: Der Direkt- und Listenkandidat der Linken zur Landtagswahl, Steffen Much, wurde Parteiangaben zufolge in einem Supermarkt beleidigt und angegriffen. An der Kasse des Markts beschimpfte demnach ein Mann den Politiker ohne Anlass und packte ihn schließlich am T-Shirt. Much blieb unverletzt und erstattete Anzeige gegen den ihm namentlich bekannten Angreifer.

„Ich bin froh, dass Steffen Much körperlich nichts geschehen ist“, erklärte dazu der Co-Vorsitzende des Linken-Landesverbands, Christian Schaft. „Beschimpfungen und Angriffe wie diese sollen alle einschüchtern, die sich für eine offene und demokratische Gesellschaft einsetzen.“

Zuletzt hatte es bundesweit wiederholt Angriffe auf Politiker gegeben. In Thüringen sowie in Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. In Brandenburg am 22. September. (AFP)

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