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Antisemitismus-Vorwurf: Widerspruch von Gysi und Wieczorek-Zeul

Die Zentralratsvorsitzende Charlotte Knobloch hat dem Vorsitzenden der Linkspartei-Fraktion, Oskar Lafontaine, vorgeworfen, er schüre die antisemitische Stimmung in Deutschland. Gregor Gysi weist die Vorwürfe zurück.

Berlin - Die Links-Fraktion wehrt sich gegen den Vorwurf des Zentralrats der Juden, ihr Vorsitzender Oskar Lafontaine heize die antisemitische Stimmung in Deutschland an. Die Zentralratsvorsitzende Charlotte Knobloch verwechsele Kritik an der israelischen Politik mit Antisemitismus, sagte Ko-Fraktionschef Gregor Gysi.

Lafontaine und die Linkspartei hätten die Hisbollah ebenso wie die "israelische Kriegspolitik" kritisiert. "Das hat etwas mit unserem Verständnis von Menschenrechten und Völkerrecht zu tun, aber nichts mit Anti-Arabismus oder Antisemitismus", betonte Gysi. "Mit jemandem, der Antisemit wäre oder Antisemitismus bediente, würde ich nicht zusammenarbeiten."

Auch Wieczorek-Zeul wehrt sich gegen Kritik

In der Diskussion um den Einsatz von israelischen Streubomben im Libanon hat sich Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) gegen Kritik des Zentralrats der Juden zur Wehr gesetzt. "Das Engagement für das Existenzrecht Israels und gegen Antisemitismus gehört zu den politischen Konstanten meines Lebens", sagte sie dem "Handelsblatt". Ihre Kritik am Einsatz von Streubomben im Libanon gelte genauso anderswo auf der Welt, "denn Streubomben gefährden Zivilisten, vor allem Kinder", sagte die Ministerin.

Die Forderung Wieczorek-Zeuls, die UNO solle den israelischen Streubombeneinsatz im Libanon untersuchen, war auf heftigen Widerspruch beim Zentralrat der Juden gestoßen. Vizepräsident Salomon Korn nannte die Forderung "reflexhaft" und warf Wieczorek-Zeul vor, "ein Mindestmaß an Fingerspitzengefühl" vermissen zu lassen, weil sie am Wochenende zwar den Libanon, nicht aber Israel besucht hatte.

(tso/ddp/AFP)

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