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Das Eingangstor der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Thüringen.

© dpa/Bodo Schackow

„Ausländer raus“-Gesang in Flüchtlingsheim: Zwei Security-Mitarbeiter in Thüringen suspendiert

Die Männer sollen in einer Erstaufnahmestelle für Geflüchtete rassistische Parolen gegrölt haben. Kollegen schritten ein. Auch hier ermittelt die Polizei wegen Volksverhetzung.

In einer Erstaufnahmeunterkunft für Geflüchtete im thüringischen Suhl sollen zwei Wachschutzmitarbeiter ausländerfeindliche Parolen gegrölt haben. Darüber berichtete der MDR. In der Nacht zu Samstag sollen die beiden Männer über mehrere Stunden auf die Melodie von Gigi D’Agostinos Partyhit „L’amour toujours“ die Parole „Ausländer raus“ gesungen haben. Arbeitskollegen haben den Vorfall dem MDR zufolge gefilmt und daraufhin die Polizei verständigt.

Die beiden betroffenen Mitarbeiter wurden laut einem Sprecher des thüringischen Landesverwaltungsamtes vom Dienst suspendiert. Ihnen soll zudem zum Ende des Monats Mai gekündigt worden sein, wie das dortige Innenministerium mitteilte.

Politikerinnen in Thüringen haben den Vorfall scharf verurteilt. „Wenn derart verächtliche Haltungen im Umfeld der Erstaufnahme geflüchteter Menschen lauthals gegrölt werden, dann darf niemand wegschauen“, schrieb die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Landtag, Astrid Rothe Beinlich, auf X. Geflüchteten wolle man Schutz und einen sicheren Hafen bieten.

Ähnlich äußerte sich die eine Landtagsabgeordnete der Linken. „Wir dürfen nicht zulassen, dass rassistische und menschenverachtende Einstellungen in Einrichtungen, die Schutzsuchende beherbergen, toleriert werden“, schrieb Katharina König-Preuss auf X.

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Die in Thüringen geborene Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt verwies auf Artikel 1 des Grundgesetzes. „Die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar. Egal woher man kommt“, schrieb Göring-Eckardt auf X. Das gelte in Suhl, wie auch auf Sylt und im ganzen Land.

Bundesweit kam es am Pfingstwochenende und danach zu einer Vielzahl ähnlicher Fälle. Derartige rassistische Parolen wurden zuletzt auch in Partyclubs auf Sylt, einem Schützenfest in Niedersachsen, einem Schlagerfestival in Hamburg, einem Volksfest in Bayern und einem Elite-Internat in Schleswig-Holstein gesungen. (fki)

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