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Die geplante Fleisch-Kennzeichnung sei „Etikettenschwindel“, sagt der Tierschutzbund.

© dpa/Jan Woitas

„Etikettenschwindel“: Tierschutzbund kritisiert Özdemirs Haltungskennzeichnung als „zu schwach“

Für den Tierschutzbund gehen die Kriterien der geplanten Tierhaltungsetikette nicht weit genug. Bereiche wie Transport und Schlachtung würden nicht berücksichtigt, bemängelt der Verein.

Der Deutsche Tierschutzbund lehnt das von der Bundesregierung geplante Tierhaltungskennzeichen ab. Die Kriterien seien zu schwach, bemängelt Verbandspräsident Thomas Schröder. „Entscheidende Bereiche wie Transport und Schlachtung bleiben unangetastet, und bisher bezieht sich alles auch nur auf die Haltung von Schweinen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er könne da nur von „Etikettenschwindel“ reden, sagte Schröder.

Am Mittwoch will Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) voraussichtlich den Entwurf ins Bundeskabinett in Berlin einbringen. Geplant ist eine Kennzeichnung entlang von fünf Stufen. Verbraucher sollen auf der Verpackung erkennen können, wie das Tier gelebt hat.

Weil nur der Status quo gekennzeichnet werde, seien damit keinerlei Fortschritte beim Tierschutz verbunden, sagte Schröder. Er appellierte an die Parteien im Bundestag, im anstehenden Gesetzgebungsverfahren noch einmal gründlich nachzuschärfen: „Wenn dies nicht gelingt, wäre es aus unserer Sicht besser, den Prozess zu stoppen: Lieber gar kein Kennzeichen als eines, das den Weg zu mehr Tierschutz extrem belastet.“

Auch aus der Wirtschaft hatte es zuvor Kritik gegeben. Die Handelskonzerne etwa warnten aufgrund der Komplexität der geplanten Kennzeichnung vor einer Verteuerung und Verknappung von Hackfleisch. (AFP)

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