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EU-Wahl am 9. Juni Europaparlament.

© dpa/Michael Kappeler

Europawahl auf einen Blick: Fünf erhellende Grafiken zum EU-Parlament

Am 9. Juni wählen die EU-Bürger ein neues Parlament. Doch wie viel Gewicht hat eigentlich Deutschland? Und welche Fraktionen geben in Europa den Ton an? Was man wissen sollte.

In diesen Tagen wählt Europa ein neues EU-Parlament. Am Wahltag, dem 9. Juni, dürfen in Deutschland erstmals auch 16- und 17- Jährige ihre Stimme abgeben. Fünf wissenswerte Grafiken – nicht nur für Erstwähler – zur anstehenden Wahl:

1 Bislang bilden die Christdemokraten die stärkste Fraktion

Im Europaparlament ordnen sich die deutschen Abgeordneten länderübergreifenden Fraktionen zu. Die aktuell stärkste dieser Fraktion ist die Europäische Volkspartei (EVP), die Christdemokraten und Konservative vereint. Deutsche Politiker:innen der CDU und CSU sind Teil der EVP. Die europäische Entsprechung der SPD wiederum heißt Progressive Allianz der Sozialdemokraten (S&D). Sie ist im scheidenden Parlament die zweitstärkste Kraft.

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Deutsche Abgeordnete der FDP und der Freien Wähler ordnen sich im EU-Parlament der liberalen Fraktion Renew Europe Group zu. Grüne Abgeordnete sind Teil der Fraktion der Grünen / Freie Europäische Allianz, linke Abgeordnete Teil der Linken. Abgeordnete der AfD haben sich bislang der Fraktion Identität und Demokratie (ID) zugeordnet, zu der Rechtspopulisten und Rechtsextremisten sich zusammengeschlossen haben.

Interessant ist, dass einige Fraktionen von bestimmten Ländern geprägt werden. In der EKR (EU Konservative und Reformer) stellt Polen mit Abstand die meisten Abgeordneten. In der Fraktion der Liberalen kommen die meisten Abgeordneten aus Frankreich. Deutschland wiederum hat innerhalb der Fraktion der Grünen einen großen Einfluss.

2 Deutschland hat die meisten Sitze im Europäischen Parlament

Die Anzahl der Sitze, die ein Land im Europaparlament erhält, hängt von der Bevölkerungszahl der Mitgliedstaaten ab. Da Deutschland mit mehr als 84 Millionen Einwohnern das bevölkerungsstärkste Land ist, bekommt Deutschland auch die meisten Sitze – nämlich 96, was zugleich auch die zulässige Höchstzahl ist. Es folgen Frankreich und Italien.

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Das EU-Recht sieht vor, dass maximal 750 Abgeordnete das Europaparlament bilden. Diese Maximalgröße hatte das Parlament bis zum 1. Februar 2020, dem Tag des Austritts von Großbritannien aus der Europäischen Union. 2024 werden 720 Abgeordnete ins Parlament einziehen.

3 Prozenthürden gibt es nicht überall

Ob es eine Sperrklausel für die Europawahlen gibt, ist von Land zu Land verschieden. Derzeit besteht in 13 von 27 EU-Staaten keine Prozenthürde, wovon vor allem Kleinstparteien profitieren. Auch in Deutschland gibt es aktuell keine Sperrklausel – das könnte sich jedoch zur nächsten Wahl 2029 ändern.

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4 Erstmals dürfen in Deutschland auch 16-Jährige wählen

Die deutsche Bundesregierung hat das Wahlalter für Europawahlen vor zwei Jahren auf 16 Jahre abgesenkt. In Deutschland dürfen in diesem Jahr also erstmals auch 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben. Möglich ist das sonst nur vier weiteren Staaten: Belgien, Österreich, Griechenland und Malta.

Dennoch ist das politische Gewicht der Jüngeren überschaubar: In Deutschland macht die Gruppe der 16- bis 29-Jährigen weniger als 15 Prozent der Wahlberechtigten aus. Eine kürzlich veröffentlichte Studie über Parteipräferenzen bei Jugendliche bereitet zudem Sorge. Demzufolge ist die AfD derzeit die beliebteste Partei unter den 14- bis 29-Jährigen.

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5 Wahlbeteiligung nie wieder so hoch wie bei der ersten Wahl

Eingerichtet wurde das Europäische Parlament (EP) bereits 1957. Die erste Direktwahl fand allerdings erst im Jahr 1979 statt. Damals gehörten nur neun Mitgliedstaaten zur Europäischen Gemeinschaft (EG) – die EU gab es noch nicht, sie wurde erst 1992 gegründet. Nie wieder war die Wahlbeteiligung bei einer Europawahl so hoch wie in jenem ersten Jahr: In Deutschland gaben damals 65,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

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Das Interesse an Europawahlen ist traditionell eher mäßig. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl gaben 76,4 Prozent der wahlberechtigten Deutschen ihre Stimme ab - rund 15 Prozentpunkte mehr als bei den zurückliegenden Europawahlen. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) sieht dafür zwei plausible Gründe. Zum einen fehle ein Spannungsmoment, da aus den Wahlen keine Regierungsbildung hervorgeht. Zum anderen stehe die Anzahl der Abgeordneten pro Land schon vorab fest. Daraus resultiere der Eindruck, bei einer Europawahl stehe weniger auf dem Spiel.

Zu befürchten ist bei den diesjährigen Wahlen allerdings ein Rechtsruck in Europa, weshalb jede Stimme zählt. Allen noch Unentschiedenen bietet der Wahl-O-Mat eine Entscheidungshilfe.

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