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Pro-russische Separatisten Ende Mai in der umkämpften ukrainischen Oblast Donezk.

© REUTERS/Maxim Zmeyev

London nennt Nachricht „alarmierend“: In Donezk von prorussischen Separatisten festgenommener Brite gestorben

Separatisten nahmen Paul Urey im April in der Donezk-Region fest. Nun ist er in Gefangenschaft verstorben. Nach Familienangaben war er ein humanitärer Helfer.

Der von den prorussischen Separatisten in der ostukrainischen Donezk-Region im April gefangen genommene Brite Paul Urey sei am 10. Juli in Haft gestorben. Das teilte eine Sprecherin der Separatisten am Freitag im Onlinedienst Telegram mit.

Er war Medienberichten zufolge 45 Jahre alt. Nach Angaben seiner Familie war Urey als humanitärer Helfer in der Ukraine im Einsatz, als er von moskautreuen Truppen festgenommen wurde.

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Die Separatisten-Sprecherin behauptet, der Brite sei kein humanitärer Helfer, sondern ein an Kampfhandlungen beteiligter Söldner gewesen.

Britische Regierung nennt Berichte über den Tod „alarmierend“

Ein Sprecher der britischen Regierung sagte in London, die Berichte über den Tod von Paul Urey seien „alarmierend“. „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.“

Ein undatiertes Foto von Paul Urey.

© via REUTERS

Ureys Mutter sagte, dass ihr Sohn Diabetiker sei und Insulin-Gaben benötige. Die Sprecherin der selbsternannten „Volksrepublik“ behauptete, der Brite habe an mehreren chronischen Krankheiten gelitten und psychische Probleme gehabt.

Trotz „der Schwere der Verbrechen“, die ihm vorgeworfen worden seien, habe Urey in der Haft eine „angemessene medizinische Versorgung“ erhalten. Dennoch sei er angesichts „seiner Diagnose und des Stresses“ gestorben.

Hilfsorganisation meldete zwei Helfer als gefangen

Die Hilfsorganisation Presidium Network mit Sitz in Großbritannien hatte am 29. April mitgeteilt, dass zwei ihr bekannte humanitäre Helfer, Paul Urey und Dylan Healy, im Süden der Ukraine von der russischen Armee gefangen genommen worden seien. Sie hätten dort versucht, eine Frau und ihre beiden Kinder in Sicherheit zu bringen.

Todesurteile gegen Ausländer

Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben seit Beginn des russischen Militäroffensive mehrere Ausländer festgenommen, denen sie vorwerfen, als Söldner für die Ukraine gekämpft zu haben.

Der Oberste Gerichtshof der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ hatte die Briten Aiden Aslin und Shaun Pinner sowie den Marokkaner Saaudun Brahim Anfang Juni zum Tode verurteilt. Großbritannien legte dagegen scharfen Protest ein. (AFP/dpa)

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