zum Hauptinhalt

Frauenrechte: Studie sieht jede dritte Türkin als Opfer von Gewalt

In der Türkei sind nach Angaben einer Forscherin in den vergangenen fünf Jahren knapp 5400 Frauen Opfer so genannter Ehrenmorde geworden. Gewalt gegen Frauen halten offenbar viele Türken für normal.

Istanbul - Zu den so genannten Ehrenmorden kämen noch einmal etwa 5000 Selbstmorde von Frauen, sagte die Leiterin des Frauenforschungszentrum an der Ägäis-Universität im westtürkischen Izmir, Nurselen Toygar, nach einem Bericht des Nachrichtensenders NTV.

Im Zuge ihrer EU-Ambitionen hatte die Türkei vor zwei Jahren die bis dahin geltenden Strafnachlässe für so genannte Ehrenmorde abgeschafft. Trotzdem werden in der Türkei nach wie vor Frauen ermordet, die nach Ansicht ihrer Verwandten durch ihr Verhalten angeblich die "Familienehre" beschmutzt haben.

Jede dritte Türkin wird nach Toygars Angaben mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Fast zwei Drittel der Türkinnen ohne Schulbildung seien der Meinung, dass Gewalt normal sei. Bei Frauen mit Schulbildung liege dieser Anteil immerhin noch bei 8,8 Prozent. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false