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Brandenburg: Sommer kalt, Fisch klein

Start der Karpfenernte in Peitz

Peitz - An den Peitzer Fischteichen hat bei herbstlichen Temperaturen die diesjährige Karpfenernte begonnen. „Die Fischer sind alle draußen“, sagte Lars Dettmann, der Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Brandenburg/Berlin, am Montag. „Die Fischer werfen ihre Netze bis Mittwoch zuerst am Teufelsteich aus, der zu den größten Gewässern hier gehört“, sagte Gerd Michaelis, Geschäftsführer der Teichgut Peitz GmbH (Spree-Neiße). „Wir schauen uns den Fang an, um zu sehen, mit welcher Ernte wir rechnen können.“

Die Fische in den Gewässern des Teichgutes, das insgesamt 1400 Hektar an mehreren Orten im Süden Brandenburgs umfasst, seien diesmal etwas kleiner als üblich und in den Jahren zuvor. „Das liegt am vergangenen kalten Winter und an einigen kühlen Sommernächten, die das Wachstum etwas bremsten“, erläuterte Michaelis. Er erwartet bis zum Abschluss des Fischzuges Ende November etwa 520 Tonnen Karpfen, das ist fast die Hälfte der gesamten Brandenburger Produktion.

Außerdem sollen etwa 20 Tonnen andere Speisefische wie Zander, Hechte und Barsche in die Netze gehen. „Hinzu kommen ungefähr 70 Tonnen Forellen, Aale, Welse und Störe, die in unseren Fischbecken im Kraftwerk Jänschwalde heranwachsen.“ Bevor der Fang in den nächsten Wochen an die Kunden geliefert wird, kommen die Schuppentiere in Hälterbecken auf dem Gelände der Peitzer Edelfisch Handelsgesellschaft, zu der die Teichgut Peitz GmbH gehört. „Bis Silvester verkaufen wir 90 Prozent der Fische an Kunden in ganz Deutschland, die anderen im Januar“, sagte Michaelis. Ein Teil werde in der Tochterfirma Spreewaldfisch GmbH im Vetschauer Ortsteil Raddusch zu Filets und Marinaden verarbeitet.

Auch in diesem Jahr ärgern sich die Peitzer Fischer wieder über Hunderte geflügelte Fischräuber, wie Michaelis berichtete. „Die Kormorane verursachen bei uns jährlich Verluste im sechsstelligen Bereich und die Silberreiher im fünfstelligen Bereich.“ Die Kormorane dürfen zwar auch nach der neuen, seit 1. Oktober geltenden Verordnung abgeschossen werden. „Aber bei den ebenfalls geschützten Silberreihern gibt es kein Einlenken der Behörden“, beklagte Michaelis. „Wir werden mit unseren Schäden alleingelassen.“ Landesweit verursachten Kormorane der märkischen Fischwirtschaft 2012 einen Schaden von einer Million Euro.

Das Peitzer Teichgebiet umfasst allein 1 000 Hektar am Rande der kleinen Fischerstadt unweit des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde. Die anderen 400 Hektar verteilen sich auf Teiche in Bärenbrück und Glinzig (beide Spree-Neiße) sowie in Petkamsberg bei Lübben (Dahme-Spreewald). dpa

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