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Unglücks- oder Tatort? Die Untersuchungen zu der Tragödie, bei der vor zwei Wochen zwei dänische Mädchen im Wald bei Börnicke im Havelland verbrannten, dauern noch an.

© dapd

Verbrannte dänische Mädchen: Tote Mädchen identifiziert - Weiter warten auf Gutachten

Der grausame Tod zweier dänischer Mädchen könnte bald aufgeklärt sein. Zwar lässt noch ein Gutachten auf sich warten. Die Ermittler erhoffen sich aber bis zum Ende der Woche näheren Aufschluss. Die Kinder waren in einem Auto verbrannt. Der Vater überlebte.

Potsdam/Börnicke  - Der Feuertod zweier dänischer Mädchen in einem Auto bleibt noch ungeklärt. Ein eigentlich für Montag erwartetes toxikologisches Gutachten liege noch nicht vor, sagte der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Thomas Köpping der Nachrichtenagentur dpa. nach Infomationen der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) haben die Ermitteler das Gutachten der Gerichtsmedizin zwar vorliegen - es sei aber noch nicht ausgewertet, hieß es. Von diesem Gutachten erhoffen sich die Ermittler Aufschluss darüber, ob die beiden neun und zehn Jahre alten Kinder womöglich betäubt waren, als sie bei lebendigem Leib verbrannten. Ihre Leichen waren am 12. August in einem ausgebrannten Auto bei Börnicke (Havelland) gefunden worden. Nach Aussagen des schwer verletzten Vaters kamen sie bei einem Unfall ums Leben. Selbst nach Auswertung des Gutachtens wird die Öffentlichkeit laut Köpping nicht zwangsläufig über den Erkenntnisstand informiert. Immerhin sei in dem aktuellen Fall zu entscheiden, ob ein Unfall oder ein Verbrechen vorliegt. „Wir werden uns frühestens am Freitag äußern.“ Mittlerweile wurden weitere Untersuchungen veranlasst, die der Sprecher aber nicht näher beschreiben wollte. Sollten sie auf ein Verbrechen hinweisen, gehe es darum, mögliche Tatverdächtige in Unkenntnis zu lassen. Bisher haben die Ermittler keine Beweise dafür, dass der ebenfalls aus Dänemark stammende Vater lügen könnte. Der 40-Jährige war in der vergangenen Woche vernommen worden. Direkte Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt es bisher nicht. Der Mann hatte die Ermittler am vergangenen Freitag zu dem ausgebrannten Kleinwagen in einem Waldstück nahe der Autobahn 24 geführt, in dem die verkohlten Leichen seiner Kinder lagen. Die Obduktion ergab, dass die Mädchen bei lebendigem Leib fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren. Ihre Identität ist laut Staatsanwaltschaft inzwischen „rechtssicher“ geklärt. Danach handelt es sich um die neunjährige Line Sofie und ihre ein Jahr ältere Schwester Marlene Marie. Sie waren auf der Rückreise von einem Deutschland-Urlaub. Der Vater hat derweil im Unfallkrankenhaus Berlin eine Eigenhaut-Transplantation erhalten. Bei dem für diesen Dienstag anstehenden Verbandswechsel werde sich herausstellen, wie erfolgreich der Eingriff war, sagte eine Sprecherin der Klinik. Wenn es gut aussehe, könnte der Patient - medizinisch gesehen - zum Ende der Woche entlassen werden. Dann wird es von der Staatsanwaltschaft abhängen, ob womöglich gegen ihn Ermittlungen aufgenommen werden. dpa/PNN

Ronald Bahlburg

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