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Comedy-Serie von Potsdamer Studenten: Dit is Fußball

Kreisliga-Kicker und weibliche Fans: Studierende der Filmuniversität drehten eine Comedy-Serie mit viel Prominenz. Premiere ist am 27. August auf Tele 5.

Potsdam - Eine Kreisliga-Fußballmannschaft, Intrigen in der Spitze des von der Insolvenz bedrohten Vereins und ein Fanclub mit Frauenpower – das sind die Zutaten für die Fußball-Comedy-Serie „Dit is Fußball“. Der Vierteiler ist im Sommer von Studierenden der Filmuniversität Babelsberg gedreht worden – mit prominenter Beteiligung unter anderem von Martin Semmelrogge („Das Boot“), aber auch von dem Musiker und Lebenskünstler Friedrich Liechtenstein („Supergeil“), von Country-Urgestein Gunter Gabriel und Comedian Oliver Kalkofe. Ende August soll die Serie im Fernsehsender Tele 5 und im Internet ausgestrahlt werden.

Für die Filmuniversität ist das eine Premiere, wie Produktionsleiterin Nicola Süsser berichtet: Es ist die erste Serienproduktion, die an der Hochschule entsteht. Sie folgt damit einem Trend: In den vergangenen Jahren hat das Serienformat international an Renommee gewonnen und wird in Zeiten von Online-Video-Streaming-Diensten von vielen als Zukunft des Kinos gehandelt. Die Mehrteiler sind dabei zunehmend aufwendig produziert und starbesetzt, gestandene Kinoregisseure wie Martin Scorsese („Bordwalk Empire“), David Fincher („House of Cards“) und demnächst Woody Allen („Crisis in Six Scenes“) machen Ausflüge in die Welt der Serie. In Deutschland gab es beispielsweise mit „Weissensee“ oder der Ufa-Produktion „Deutschland ’83“ hochgelobte Serienformate.

Momentan entsteht unter der Regie von Tom Tykwer („The International“) der 1920er-Jahre-Krimi-Mehrteiler „Babylon Berlin“ – im Studio Babelsberg wurde dafür eine riesige neue Außenkulisse mit mehreren Straßenzügen gebaut (PNN berichteten).

Jede Woche ein neues Duo

Ganz so groß geht es bei „Dit is Fußball“ natürlich nicht her. Gedreht wurde die Serie im Vereinsheim des FC Spandau 06 in Berlin, wie Produktionsleiterin Nicola Süsser berichtet. Dabei gab es trotz oder gerade wegen der Spielpause unerwartet Probleme: „Was wir nicht wussten, als wir in die Vorproduktion gingen, war, dass es in ganz Berlin Rasenpflegezeiten gibt.“ Sprich: Im Sommer bekommen die Fußballrasen eine achtwöchige Regenerationszeit verordnet, es wird praktisch täglich gedüngt, gemäht, gemessen – „eine Kunst für sich“, sagt Süsser. Das Betreten war für die ersten zwei der insgesamt vier Drehwochen dann auch tabu.

Der Dreh für die Serie an sich sei ausgezeichnet gelaufen, heißt es. Besonders reizvoll für Schauspieler und Filmteam: Der Wechsel bei Kamera und Regie, für jede der vier jeweils 23 Minuten langen Folgen standen andere Regisseure und Kameraleute hinter der Kamera. „Jede Woche gab es ein neues Duo, das die Story auf seine eigene Weise inszenierte“, sagt Nicola Süsser: „Wir sind alle gespannt, ob man das sehen wird im Endergebnis.“

Abschlussarbeit an der Filmuni

Den roten Faden behielt Drehbuchautor Oliver Rieche im Auge – als „Showrunner“, wie diese wichtige Aufgabe bei großen US-amerikanischen Produktionen genannt wird. Von Rieche, der ebenfalls an der Filmuniversität studiert, kam auch die Idee für die Serie. „Er ist der Fußballfan im Team“, sagt Nicola Süsser. Neu sei für viele Beteiligte nicht nur das Eintauchen in die Welt des Amateurfußballs gewesen, sondern auch die Arbeit im Comedy-Genre: „Das ist für Studentenfilme ungewöhnlich – und nicht einfach“, sagt Nicola Süsser.

Für die Studentin ist es – genauso wie für ihre Mitstreiterin in der Produktionsleitung, Nicole Jatta – die Abschlussarbeit an der Filmuni. Dass sie damit im Fernsehen landet – und das nicht irgendwann um Mitternacht, sondern im Samstag-Vorabendprogramm –, freut die Filmemacherin: „Für uns ist das auf jeden Fall cool.“ Der Kontakt zu Tele 5 sei über den Finanzier, eine Solarenergiefirma, zustande gekommen.

Momentan ist die Serie noch im Schnitt, auch das Grading, also die Farbgestaltung, und die Tonmischung müssen bis zur Premiere am 27. August noch absolviert werden. „Das ist wahnsinnig eng getaktet“, sagt Produktionsleiterin Süsser: „Aber es läuft alles.“

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