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Die Andere wirft Rathaus Potsdam Schikane vor: Kein Besuch mehr nach 22 Uhr im Flüchtlingsheim

Ab 22 Uhr dürfen sich keine Personen mehr in Potsdamer Flüchtlingsheimen aufhalten, die dort nicht zugewiesen sind. Nun kritisiert die Fraktion Die Andere diese Regelung der Stadtverwaltung scharf - und vergleicht die Anweisung mit einem Reglement einer Kaserne.

Potsdam - Heftige Vorwürfe: Mit deutlichen Worten kritisierte am Montag die Fraktion Die Andere die Potsdamer Stadtverwaltung. Im sozialen Netzwerk Facebook teilte die Fraktion mit, dass die Stadtverwaltung die Besuche in Potsdamer Flüchtlingsheimen einschränkt. Anfang August seien die Träger, die in der Stadt Flüchtlingsunterkünfte betreiben, angewiesen worden, nach 22 Uhr keine Personen in den Einrichtungen zu dulden, die dort nicht zugewiesen sind. „Die neue Schikane erinnert uns eher an das Reglement einer Kaserne als an die im städtischen Integrationskonzept festgeschriebene ,wohnungsgleiche oder wohnungsähnliche Unterbringung’ bereits in der Gemeinschaftsunterkunft“, teilte Die Andere mit. Die Fraktion kündigte an, die Anweisung in einer kleinen Anfrage an die Stadtverwaltung zu hinterfragen. Auf keinen Fall werde man dies tatenlos hinnehmen.

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Doch die Regelung ist alles andere als neu. Wie Rathaussprecher Stefan Schulz den PNN sagte, sei in den Hausordnungen aller Potsdamer Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge die Besuchszeit zwischen 7 Uhr und 22 Uhr festgelegt. Zwischen 22 Uhr und 7 Uhr bestehe hingegen Nachtruhe. So sollen Störungen im Zusammenleben verhindert werden. Man müsse bedenken, dass in den Einrichtungen viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, so Schulz. „Da geht es auch um Lärm.“ Man müsse Rücksicht aufeinander nehmen. Es sei nicht hilfreich, wenn es nachts ein Kommen und Gehen gebe. Schließlich müsse auch die Sicherheit der Bewohner gewährleistet werden. Die von Die Andere angesprochene wohnungsähnliche Unterbringung sei zwar weiterhin das Ziel, allerdings sei das angesichts der Menge der im vergangenen Jahr neu hinzugekommenen Flüchtlinge nicht realisiert. Die Mehrheit lebe noch immer in Gemeinschaftsunterkünften.

Bei der von der Fraktion kritisierten Anweisung handele es sich lediglich um einen Hinweis an die Träger, die bestehenden Hausordnungen auch umzusetzen. Hintergrund sei, dass es in den vergangen Wochen mehrfach vorgekommen sei, dass in Unterkünften in Potsdam Gäste übernachtet hätten. In einer Unterkunft seien es einmal 25 Besucher gewesen. 

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