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Die Grippewelle hat nun Potsdam erreicht.

© dpa

Grippewelle in Brandenburg: Mehr Grippefälle in Potsdam

23 Grippe-Erkrankungen sind in Potsdam bereits gemeldet, die Fälle sind sprunghaft angestiegen. Von der Masern-Welle bleibt Potsdam aber erst einmal verschont.

Potsdam - In Potsdam macht sich die deutschlandweit beginnende Grippewelle bemerkbar. Allein in der vergangenen Woche sei die meldepflichtige Influenza bei 23 erkrankten Potsdamern nachgewiesen worden, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow unter Bezug auf Daten des Gesundheitsamts. Im Vorjahr seien in den ersten sieben Wochen des Jahres nur sechs Erkrankungen angezeigt worden.

Gehäufte Meldungen aus Gemeinschaftseinrichtungen – etwa Behörden, Kitas oder Schulen – lägen in der Stadtverwaltung derzeit aber nicht vor. Auch die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts (RKI) meldet für den Raum Potsdam eine deutlich bis stark erhöhte Influenza-Aktivität.

Die Virusinfektion hat sich allerdings schon über das gesamte Bundesgebiet ausgebreitet, vor allem im Osten und Süden. Zugleich habe die Grippewelle etwas früher begonnen als in der vergangenen Saison, hieß es vom RKI. In Brandenburg wurden Anfang Februar bereits 300 Grippe-Fälle gemeldet.

Es ist mit reduzierter Impfwirkung zu rechnen

Stadtsprecher Brunzlow sagte, neben der Einhaltung der gängigen Hygienestandards und einer gesunden Lebensweise empfehle man nach wie vor eine Impfung, die sowohl beim Hausarzt als auch im Gesundheitsamt erfolgen kann. Allerdings stellt sich ein ausreichender Schutz erst zwei Wochen nach der Impfung ein.

Außerdem scheint der Saison-Impfstoff gegen einen der Erreger-Typen nicht gut zu wirken: Besonders verbreitet ist in dieser Saison nach RKI-Untersuchungen bislang der Typ H3N2 der Influenza-Viren. Zwar enthält der saisonale Grippeimpfstoff eine Komponente gegen H3N2. Aber dieser Stamm hat sich seit der Empfehlung für die Impfstoffzusammensetzung, die bereits im Frühjahr 2014 von der Weltgesundheitsorganisation festgelegt wurde, wieder verändert. Daher müsse mit einer möglicherweise reduzierten Impfwirkung gerechnet werden, hieß es vom RKI. Wolfgang Kreischer vom Hausärzteverband Berlin und Brandenburg sagte, auch die Wartezimmer von Ärzten würden ein hohes Risiko bergen, sich eine Grippe einzufangen. Deshalb solle man möglichst einen Termin machen, um nicht lange warten zu müssen.

350 Masern-Fälle in Berlin, ein Fall in Potsdam

Dagegen gibt es in Potsdam – anders als im benachbarten Berlin – bisher keine Ausbreitung der Masern. Bisher sei lediglich ein Fall registriert worden, sagte Stadtsprecher Brunzlow. Und: „Die Inkubationszeit dieses Falles ist überschritten, sodass nicht mit weiteren Erkrankungen zu rechnen ist.“ Dagegen waren für Berlin zuletzt mehr als 350 Fälle gemeldet worden. Als Ursache dafür machen Experten erhebliche Impflücken bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich. (mit dpa)

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