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Landeshauptstadt: Neue Kriegsgräber

Soldaten-Skelette werden in Potsdam beerdigt

Bornstedter Feld - Letzte Ruhe in Potsdam: Die sterblichen Überreste von 60 Wehrmachtsangehörigen, die im September vergangenen Jahres bei Bauarbeiten an der Pappelallee gefunden wurden, sollen in Potsdam beigesetzt werden. Dies bestätigten die Stadtverwaltung und die Kriegsgräberfürsorge gegenüber den PNN.

Oliver Breithaupt, Landesvorstand des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., teilte auf Anfrage mit, „dass die Entscheidung seitens der Stadt Potsdam gefallen ist und die Toten auch in Potsdam eingebettet werden können“. Nach all den Monaten scheine endlich Bewegung in die Angelegenheit um die Toten der Pappelallee zu kommen, so Breithaupt. Alle Details zum weiteren Vorgehen werde zwischen der Stadt Potsdam und dem Volksbund besprochen und entschieden werden. Die Entscheidungen werde Breithaupt zufolge „von einer koordinierten Öffentlichkeitsarbeit zum Thema flankiert werden“. Stadtsprecher Stefan Schulz bestätigte lediglich die Übereinkunft der Landeshauptstadt mit der Kriegsgräberfürsorge. Über das weitere Vorgehen würden derzeit Gespräche geführt.

Auf zwei Grundstücken in der Pappelallee – eines gehört der Groth-Gruppe, das andere der Pro Potsdam – waren im September 2012 bei Leitungsarbeiten durch die Energie und Wasser GmbH 60 Skelette von ehemaligen Wehrmachtssoldaten gefunden worden. Offenbar waren sie noch in den letzten Kriegstagen unweit des heutigen Voltaireweges vergraben worden. Wie der für die Kriegsgräberfürsorge tätige Joachim Kozlowski damals berichtete, befand sich in der Zeit des Nationalsozialismus an der Pappelallee die damals so bezeichnete Adolf-Hitler-Kaserne, wozu heute von der Potsdamer Fachhochschule genutzte Gebäude gehörten. Zur Kaserne gehörte auch ein Lazarett. Dort verstorbene Wehrmachtsangehörige wurden insbesondere gegen Kriegsende vor Ort vergraben. Insgesamt werden auf dem Areal die Leichen von rund 500 Wehrmachtsangehörigen vermutet, bestätigte auch Landesvorstand Breithaupt. Kozlowski gab damals seiner Hoffnung Ausdruck, dass viele der Soldaten noch identifiziert werden könnten. Ferner kündigte Kozlowski damals bereits an, wo die 60 Skelette ihre letzte Ruhe finden könnten: auf der Kriegsgräberstätte des Neuen Friedhofs. gb

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