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Wasserknappheit bedeutet auch: Ernteausfälle und Hungerkatastrophen.

© dpa

Potsdamer Forscher: Neue Studien warnen vor gravierendem Wassermangel durch Klimawandel

Natürlich trifft mal wieder es vor allem die Armen: Forscher des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung warnen gravierender Wasserknappheit. Schuld ist mal wieder der Klimawandel.

Berlin - Durch den Klimawandel könnten neuen Studien zufolge Ende des Jahrhunderts weit über zwei Milliarden Menschen unter Wassermangel leiden. Zusätzlich zu den mehr als einer Milliarde Menschen, die bereits heute in wasserarmen Gegenden leben, drohe bei anhaltendem Bevölkerungswachstum und einem weiteren Versagen der Klimapolitik mehr als einer weiteren Milliarde Menschen Wasserknappheit, teilte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Dienstag mit.

Betroffen seien vor allem die Armen der Erde, sagte PIK-Chef Hans-Joachim Schellnhuber. Die Treibhausgasemissionen müssten deshalb drastisch reduziert werden. "Hier geht es nicht um Gänseblümchen, sondern unser einzigartiges natürliches Erbe und unsere Lebensgrundlage", betonte der Wissenschaftler.

Selbst wenn die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Wert begrenzt werde, könnten rund 500 Millionen Menschen mehr als heute Wasserknappheit ausgesetzt sein, hieß es. Bei fünf Grad Erwärmung wären alle eisfreien Gebiete von Änderungen des Ökosystems betroffen. Besonders verwundbar seien Teile Asiens und Nord-Afrikas, des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens.

Zu den Regionen, die durch eine ungebremste globale Erwärmung besonders gefährdet werden, zählen den Angaben zufolge die Grasländer im östlichen Indien, die Steppen des Hochlands von Tibet, die Wälder Nord-Kanadas, die Savannen Äthiopiens und Somalias sowie der Amazonas-Regenwald. Viele dieser Regionen verfügen heute über eine reiche und einzigartige Biodiversität.

Die Forschungsergebnisse stützten die Annahme, dass die natürlichen Systeme durch den von Menschen verursachten Klimawandel grundlegend destabilisiert würden, hieß es weiter: "Wir lassen damit die Welt, wie wir sie kennen, hinter uns." (epd)

UN-KLIMAREPORT

Deutlich mehr Extremwetterlagen kommen dem neuen Weltklimareport zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts auf viele Teile der Welt zu. Nordamerika muss sich demnach auf mehr verheerende Überschwemmungen bei Hurrikans gefasst machen. Auch an der Ostküste Afrikas und in weiten Teilen Asiens drohten extreme Regenfälle, im Süden Afrikas hingegen Dürren. Das stellte der UN-Klimarat in seinem Bericht klar, dessen erster Teil am 30. September veröffentlicht worden war. Dramatischer als in Europa wirkt sich demnach der globale Klimawandel nach den Recherchen auf andere Teile der Welt aus. Es sei sehr wahrscheinlich, dass sich Afrika im Laufe des 21. Jahrhunderts weiter erwärmen wird, heißt es in dem Bericht. In vielen Regionen Asiens und Afrikas könnten die Heftigkeit und Häufigkeit von Wetterextremen wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürren zunehmen. An dem Bericht gab es mittlerweile von verschiedenen Seiten Kritik. Während einige Forscher den Report für zu optimistisch halten, kritisieren andere, dass der Klimarat wesentliche Unsicherheiten der Szenarien unerwähnt lasse. (Kix/dpa)

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